Heddesheim, 26. Mai 2014. (red) Die Grünen sind mit einem blauen Auge davongekommen und verlieren überraschenderweise nur einen Sitz. Dafür gewinnen CDU und SPD je einen dazu. Auch die FDP verliert. Das Ergebnis überrascht nicht wirklich. Bürgermeister Michael Kessler hat eine satte 17 Stimmen-Mehrheit und kann die kommenden fünf Jahre getrost durchregieren. Überraschungen wird es nicht geben, sondern höchstens 17:5 Niederlagen für die Grünen. Und die lokale Zeitung wird immer schön kesslerlike berichten. [Weiterlesen…]
Grüne und FDP verlieren, CDU und SPD gewinnen
Kommunalwahl im Schatten der Bürgermeisterwahl
Heddesheim, 25. April 2014. (red/pro) Wie geht die Kommunalwahl 2014 in Heddesheim aus? Wir haben eine Prognose – größter Verlierer werden die Grünen und die SPD sein. Die FDP wird sich halten und die CDU triumphieren. Schließlich stellt sie den Bürgermeister, die Wiederwahl von Michael Kessler wurde klar entschieden, die Grünen bekommen nichts auf die Reihe. Das dürfte ein Durchmarsch für die CDU werden. [Weiterlesen…]
„Ich möchte Ihnen die Angst nehmen“
Heddesheim, 24. Mai 2012. (red) Der Gemeinderat hat heute beschlossen, dass man unter Beteiligung der Bürger ein zukunftsfähiges Leitbild erarbeitet.
Von Hardy Prothmann
Der Betriebspädagoge Harald Hofmann vom Viernheimer Büro ifabp sagte gleich zu Beginn:
Ich möchte Ihnen die Angst nehmen, dass Bürgerbeteiligung sie als Gemeinderäte entmachtet.
Dies sei auf keinen Fall die Folge. Viel eher seien Bürgerbeteiligungen durchweg positiv zu bewerten – am Ende entscheide der Gemeinderat als politisches Gremium.
Es sollen in einem Workshop „Gemeinsamkeiten der Fraktionen“ gefunden werden, „fraktionsübergreifende Lösungen“, die „von allen mitgetragen“ würden. Ziel sei ein „gemeinsames Zukunftsbild“.
Die Firma würde die Moderation übernehmen. Weiter sollen zwei Bürgerversammlungen durchgeführt werden, in denen die Zwischenergebnisse die Ergebnisse der Workshops vorgestellt werden:
Hier können Sie Rückmeldungen und Impulse mit aufnehmen.
Die definierten Ziele würden dann weiter ausgebaut, danach erfolge die zweite Bürgerversammlung. Dann würden Arbeitsgruppen aus Bürgern und Gemeideräten gebildet. Die Ergebnisse würden dann redaktionell bearbeitet und als Broschüre präsentiert.
In Ilvesheim hatte das Büro ein solches Verfahren durchgeführt:
Dabei sind 20.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden entstanden – es gibt also viel zu tun.
Die Auswahl der Bürger obliege dem Gemeinderat per Auswahl, per öffentlichem Aufruf, über die Einwohnermeldeliste:
Bislang haben wir keine schlechte Erfahrungen mit „Lobbyismus“ gemacht.
Der Start soll im Oktober 2012 sein. Bis dahin könne man Minimal- oder Maximalziele definieren. Ende Januar/Anfang Februar solle die erste Bürgerversammlung stattfinden und dann würde man nach einem halben Jahr kurz vor den Sommerferien oder danach die zweite Versammlung abhalten.
Aus Sicht von Hofmann identifizierten sich die Bürger mehr mit der Gemeinde durch ein solches Verfahren und ein erarbeitetes Leitbild.
CDU-Gemeinderat Walter Gerwien sagte:
Ich musste schon an Leitbildverfahren teilnehmen. Die Ergebnisse blieben dann liegen. Das ist Geldverschwendung.
Grünen-Gemeinderat Andreas Schuster sagte:
Wie bekommt man die Bürger dazu sich zu engagieren? Und wie geht man mit Bürgeranliegen um, die vielleicht nicht dem Gemeinderat in der Mehrheit gefallen?
Das sei eine Frage der Transparenz und es komme darauf an, wer den Prozess wie handhabt und welche Chancen man dem Projekt gibt, sagte Hofmann:
Wenn das negativ beurteilt wird, dann wird es schwer. Das hängt auch davon ab, wieviel Angst es in den Gremien gibt.
Gemeinderat Kurt Klemm sagte:
Sollten nicht auch die Bürger die Chance haben, Ideen vorzustellen?
Das sei absolut gewünscht – deren Vorschläge könnten dann eingearbeitet werden. Gemeinderat Uli Kettner wollte wissen, wie man den mit „strittigen“ Dingen umgehe und ob die Gefahr bestehe, dass gewisse Themen unterdrückt werden.
Herr Hofmann meinte, wenn es Einigung gibt, dass man im Workshop einen „geschützten Raum“ sucht – dann könnte man Inhalte kontrovers disktuieren. Der erste Workshop sei der Einstieg ins Verfahren.
Der Vorschlag von Günther Heinisch eine „Einwohnerbeteiligung“ auch für ausländische Einwohner durchzuführen, wurde von Bürgermeister Kessler abgebügelt: „Das gehört jetzt nicht hier her.“
FDP-Gemeinderat Frank Hasselbring sagte, er begrüße den Prozess und sehe die Bürger als „Kunden der Gemeinde“. Mit der „Bürgerbeteiligung“ beschreite man Neuland.
SPD-Gemeinderat Jürgen Merx sieht das als „spannende Geschichte“. Die Grünen betonten ebenfalls, dass sie dem Projekt zustimmen.
Zunächst wurden 10.000 Euro für den Prozess genehmigt.
Der Bürgermeister ließ aufgrund der Stellungnahmen nicht abstimmen.
Nach Schluss des Tagesordnungspunkts konnte man erkennen, was er von der Beteiligung hält:
So, beim nächsten Punkt wird es jetzt wieder handfest.
Mehr Durchblick bei Straßenbeleuchtung

Nach einem Jahr eine feste Größe: Der freitägliche Markt in der Ortsmitte.
Heddesheim, 30. März 2012. (red/cr) Nur wenig Diskussionsbedarf gab es bei der Gemeinderatssitzung am 29. März. Einig ist man sich bei der Übernahme der Haushaltsreste 2011. Ebenso bei der Vergabe der Heizungssanierung der Johannes-Kepler-Schule. Der Bauhof wird in Zukunft die Straßenbeleuchtung instand halten. Â
Von Christian Ruser
Außerhalb des Sitzungssaals biegen Sturmböen die noch laublosen Bäume. Im Inneren ist von einer Schlechtwetterlage nicht die geringste Spur. Mit großem Einvernehmen werden die auf der Tagesordnung stehenden Themen angegangen.
Frisch ist der Freitag
Ein allgemeiner Konsens besteht bereits beim Wochenmarkt „frischer Freitag“. Seit einem Jahr wird er auf dem Marktplatz im Ortskern abgehalten und  wird mehr und mehr zu einer festen Größe im Gemeindeleben.
Die gute Resonanz innerhalb der Bevölkerung, so Bürgermeister Kessler, lässt sich auch auf die Rahmenveranstaltungen zurückführen. In Zukunft sind deshalb weitere Veranstaltungen geplant. Ein fester Stamm von acht Markthändlern hat sich inzwischen etabliert. Noch fehlt aber ein verlässlicher Fischhändler.
Andreas Schuster von den Grünen möchte wissen, ob es bereits eine Erhebung der Marktbesucher gibt. Michael Kessler begrüßt diesen Gedanken und verspricht in dieser Richtung ein Erfahrungsbericht bei den Händlern einzuholen.
Die SPD ist ebenfalls von der Entwicklung des Wochenmarkts begeistert. Eine Verlängerung der Öffnungszeiten ist überlegenswert und mit den Händlern abzuklären.
Anders sehen es die Vertreter der CDU Fraktion. Sie befürchtet im Markt eine zusätzliche Konkurrenz für die ansässigen Händler und einen Kostenfaktor für die Gemeinde. Diesem Einwand hält Kessler entgegen, dass solche Projekte nicht kostenlos zu stemmen sind, die gute Annahme des Marktes seitens der Bevölkerung aber für den Markt spreche.
Noch nicht alles ist erledigt
Aus dem Haushalt 2011 sind noch Posten offen, die in das Haushaltsjahr 2012 übernommen werden müssen. So ist im Zuge der Sanierung der Johannes-Kepler-Schule noch eine technische Verbesserung der Heizungsanlage offen. Weitere 2011 veranschlagte Baumaßnahmen auf den Sportplätzen, dem See und dem Hallenbad stehen ebenfalls aus.
Aus diesem Grund stimmt der Gemeinderat den 2011 gebildeten Haushaltsresten geschlossen zu.
Bauhof sorgt für helle Straßen
Zum Monatsende läuft der Stromliefervertrag mit der EnBW aus. In der bisherigen Praxis hat sich gezeigt, dass der Bauhof in vielen Fällen schneller und kostengünstiger Netzdefekte beheben konnte. Die Verwaltung schlägt vor, diese Aufgabe dem Bauhof zu übertragen. Als Stromlieferant werden die Stadtwerke Viernheim beauftragt.
Die Instandhaltung des Straßenbeleuchtungsnetzes durch den Bauhof wirft die Frage nach einer 24 stündigen Rufbereitschaft auf. Um diese zu gewährleisten, wird bei den Stadtwerken Viernheim ein Störungstelefon angemietet. Dieses Vorgehen soll zunächst ein Jahr laufen, um danach Bilanz zu ziehen.
Frank Hasselbring von der FDP bemängelt, dass man keine klare Bewertungsgrundlage haben wird. Es fehlt eine Gesamtübersicht der bisherigen Kosten. Auch möchte er im Antrag an den Gemeinderat klar die Befristung der Entscheidung auf ein Jahr verankert wissen.
Bürgermeister Kessler erläutert, dass im bisherigen Vertrag mit der EnBW die Kosten für die Instandhaltung der Straßenbeleuchtung nicht ausgewiesen wurden. Die EnBW hatte die Kosten im Strompreis umgelegt. Deshalb sei eine direkte Gegenüberstellung der Kosten nicht möglich.
Nach der Einarbeitung der Ein-Jahres-Klausel wird einstimmig beschlossen, den Bauhof mit der Instandhaltung der Straßenbeleuchtung zu betrauen.
Wärme per Mausklick
Die Heizungsanlage der Johannes-Kepler/Karl-Drais-Schule benötigt eine Erneuerung. Durch einen zentralen PC werden zukünftig die einzelnen Klassenräume separat wärmereguliert.
Nach VOB wurde der Auftrag beschränkt ausgeschrieben. Von vier angefragten Firmen haben drei ein Angebot vorgelegt. Das günstigste Angebot legte die Firma Kieback & Peter aus Ludwigshafen vor. Für die Elektroarbeiten wurden zwei Firmen angefragt. Das wirtschaftlichste Angebot legte Elektro-Kemmet aus Heddesheim vor.
Da sie in dieser Entscheidung befangen ist, nimmt FDP-Gemeinderätin Ingrid Kemmet nicht an der Abstimmung teil. Die übrigen Gemeinderäte stimmen dem Antrag ausnahmslos zu.
AWO deckt das Dach
Nach Ausschreibung der Sanierung des Gebäudedachs in der Oberdorfstraße 20 haben zwei Firmen ein Angebot vorgelegt. Das preisgünstigste Angebot erfolgte von AWO Dachbau GmbH.
Da das Angebot etwa 8.500 € unter dem Konkurrenzangebot liegt, erteilt der Gemeinderat der AWO Dachbau den Auftrag.
Ausschüsse neu besetzt
Durch das Ausscheiden von Hardy Prothmann aus dem Gemeinderat, rückte Markus Schulz nach. Die neue Personalsituation zwingt die FDP-Fraktion sich in den Kommissionen und Ausschüssen neue aufzustellen. Markus Schulz wird Mitglied im Kultur-/Sport-, Umwelt- und Jugendausschuss werden. Auch wird er Mitglied der Grundstückskommission.
Mit einer Sitzungszeit von 67 Minuten ist die Gemeinderatssitzung ungewöhnlich schnell vorbei.
„Sie küssten und sie schlugen ihn“
Heddesheim, 28. Februar 2012. (red/pm) Am 01. März 2012 wird der partei- und fraktionsfreie Gemeinderat Hardy Prothmann zum letzten Mal in dieser Wahlperiode an einer Ratssitzung teilnehmen. Allerdings nur bis Tagesordnungpunkt 3, denn der behandelt dessen Ausscheiden aus formalen Gründen aus dem Gemeinderat, da Hardy Prothmann seinen Wohnsitz nach Mannheim verlegt hat. Nach der Gemeindeordnung kann er demnach kein Gemeinderat mehr sein, da er kein wählbarer Bürger der Gemeinde mehr ist. Sein Kollege Andreas Schuster (Bündnis90/Die Grünen) hat zur Person und Wirkung von Hardy Prothmann einen Text verfasst, der zunächst im Mitteilungsblatt veröffentlicht worden ist und auf Anfrage auch uns zur Verfügung gestellt worden ist.
Von Andreas Schuster

Andreas Schuster ist "grüner" Gemeinderat.
Die Kunde verbreitete sich rasch in unserer Gemeinde: Der partei- und fraktionslose Hardy Prothmann verlässt zum 1. März den Gemeinderat. Die Reaktionen auf diese Meldung werden mit Sicherheit das ganze Spektrum menschlicher Gefühle abdecken. Eines jedoch ist sicher: Die Arbeit im Gemeinderat wird sich grundlegend verändern. Denn Herrn Prothmann kam in dieser Institution eine ganz eigene Rolle zu. Und das ist an dieser Stelle ganz bewusst wertfrei gemeint.
In seinen besten Momenten gelang es Herrn Prothmann, die politische Landschaft in Heddesheim mit völlig neuen Impulsen zu beleben. Unbequem, hartnäckig und in gesunder Missachtung überkommener Rituale durchbrach er immer wieder den Erwartungshorizont der anderen Ratsmitglieder. Er polarisierte, provozierte und stellte kontinuierlich Dinge in Frage. Dabei eckte er natürlich an und sorgte für Skandale und Skandälchen. Es gab kaum eine heilige Kuh, der er sich nicht mit gewetztem Messerchen genähert hätte.
Es gab aber auch die andere Seite des Hardy Prothmann. Immer wenn die Angriffe persönlich wurden und die Provokation zum Selbstzweck geriet, manövrierte er sich im Rekordtempo ins Abseits. Dann schien es fast, als würde er aus Prinzip um sich schlagen. Leider überschritt Hardy Prothmann dabei immer wieder auch die Grenzen des persönlichen Anstands. In unserer Region würde man sagen: „Er warf mit dem A…sch um, was er mit den Händen aufgebaut hatte“.
Gerade das persönliche Kräftemessen zwischen den beiden „Alpha-Männchen“ Kessler und Prothmann erinnerte manchmal an die Auseinandersetzungen zwischen Jack Lemmon und Walter Matthau (Filmtipp: „Ein seltsames Paar“ aus dem Jahre 1968). Und so wollte man als Zeuge des politischen Tauziehens Herrn Prothmann in einer Sekunde für eine gelungene Recherche oder eine gut platzierte Frage gratulieren, während man in der nächsten angesichts eines groben persönlichen Angriffs am liebsten im Boden versunken wäre.
Hardy Prothmann als Gemeinderat, das war Feuer und Wasser in einer Person vereint. Während ein Teil der Bevölkerung seine im Galopp gerittenen Attacken genüsslich degustierte, waren andere bemüht, noch nicht mal die gleiche Luft wie er zu atmen. Schon wenige Wochen nach Amtsantritt standen sich die Lager der Anhängern und Gegner gegenüber.
Es bleibt abzuwarten, in welche Richtung sich die Arbeit im Gemeinderat in Zukunft entwickelt. Während etwas mehr Augenmaß in der Kritik der Zustände sicher hilfreich ist, wäre die Rückkehr zu einem „Business as usual“ fatal. Der Gemeinderat Heddesheim hat sich unwiederbringlich verändert. Er wurde im Stahlgewitter der neuen Medien gehärtet und ist im 21. Jahrhundert angekommen. Und das ist gut so.
Lassen Sie mich mit einem Zitat von Voltaire schließen das lautet: „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“
Anm. d. Redaktion: Hardy Prothmann ist der verantwortliche Redakteur für das heddesheimblog.de
Werkrealschule Hirschberg/Heddesheim heißt nun Karl-Drais-Schule
Guten Tag!
Hirschberg/Heddesheim, 18. Februar 2011. Die Martin-Stöhr-Grund- und Hauptschule und die Johannes-Kepler-Schule werden nach der Zusammenlegung zur Grund- und Werkrealschule Hirschberg/Heddesheim künftig „Karl-Drais-Schule“ heißen. Der Beschluss fiel nicht einstimmig.
Die beiden Bürgermeister Manuel Just (Hirschberg) und Michael Kessler (Heddesheim) stellten in der gestrigen Sitzung des Schulzweckverbands die Beratungen in den Gemeinderäten dar.
Aus Sicht der Drais-Befürworter wurde argumentiert: Ein Erfinder passe besser zu einer Werkrealschule, Drais sei auch bei Schülerinnen und Schülern bekannt, es gebe einen Bezug zur Region und zum Aspekt Technik. Peter Johe (Freie Wähler Hirschberg) fand den Namen Domin eher passend für ein Gymnasium.
Die Heddesheimer Grünen Kurt Klemm, Andreas Schuster, sowie die GLH-Gemeinderätin Birgit Knoblauch und die Heddesheimer SPD-Gemeinderätin Karin Hoffmeister-Bugla argumentierten und stimmten hingegen für Hilde Domin: Eine Frau wäre gut um, die Rolle der Frauen zu stärken. Außerdem wäre ein Bezug zur Zeit des Nationalsozialismus und der Verfolgung von Menschen gegeben, ein Thema, dass derzeit in der Region eher stiefmütterlich behandelt werde. Drais hingegen sei häufig vertreten und deshalb etwas abgegriffe und zu naheliegend.
Der Hirschberger Gemeinderat hatte sich vor dem Heddesheimer Gemeinderat auf den Namen Drais in nicht-öffentlicher Sitzung festgelegt, während der Heddesheimer Gemeinderat mehrheitlich den Namen Domin präferiert hat, aber auch Drais aufgeschlossen gegenüber stand.
Acht Gemeinderäte stimmten dann für Drais, vier für Domin. Die Bürgermeister, die nur „einig“ Entscheidungen für den Verband treffen können, stimmten dann für die Benennung in Karl-Drais-Schule.
Insgesamt gab es 85 Namensvorschläge aus der Bevölkerung. Die „Namensgeber“ für Drais dürfen sich über einen 100-Euro-Einkaufsgutschein freuen, für Hilde Domin gibt es einen Gutschein im Wert von 75 Euro und für den drittplatzierten Namen „Loki-Schmidt-Schule“ einen im Wert von 50 Euro.
Auch eingesandt Logo-Vorschläge werden prämiert – auch wenn sie nicht zum Einsatz kommen.

Karl Drais. Quelle: wikipedia
Zur Person:
Wikipedia: Karl Drais wurde am 29. April 1785 in Karlsruhe geboren und ist dort auch am 10. Dezember 1851 gestorben.
Neben seiner Tätigkeit als „Erfinder“ gibt es auch „politische Verwicklungen“, wie man im Online-Lexikon nachlesen kann:
„Zu Drais’ Erfindungen gehören ein Klavierrekorder, der Tastendrücke auf Papierband aufzeichnet; 1821 die erste Tastenschreibmaschine für 25 Buchstaben (1829 weiterentwickelt zur Schnellschreibmaschine mit 16 Tasten sowie erstmals mit Lochstreifen); ein Holzsparherd mit frühester Kochkiste.
Drais’ bedeutendste Erfindung ist der Vorläufer des Fahrrads die Laufmaschine oder Draisine. Mit ihr wurde zum ersten Mal das Zweiradprinzip, die Bewegung eines Fahrzeugs mit zwei Rädern auf einer Spur, verwirklicht.“
„Nachdem das Oberhofgericht Mannheim unter Vorsitz von Drais’ Vater den Burschenschafter und Kotzebue-Mörder Karl Ludwig Sand zum Tode verurteilt hatte, begannen die Anhänger des kurz darauf Hingerichteten, Drais wegen des Urteils des Vaters zu verfolgen. Deshalb wanderte er für ein paar Jahre als Geometer nach Brasilien aus.
Nach seiner Rückkehr und dem Tod des Vaters wollte man ihm seine Erfinderpension kürzen, wogegen er erfolgreich prozessierte. Darauf wurde er das Opfer von Privatrache des unterlegenen gegnerischen Anwalts. Man inszenierte eine Kneipenschlägerei mit Konsequenzen.
Daraufhin verlor er seinen Kammerherrenstatus, das heißt, er wurde bei Hofe nicht mehr vorgelassen. Nachdem er sich öffentlich als Demokrat geäußert hatte, entging er 1838 nur knapp einem Mordanschlag und zog nach Waldkatzenbach im Odenwald.“
Einen schönen Tag wünscht
Die Redaktion
Hinweis der Redaktion:
Wir verlinken auf andere Quellen, darunter auf Wikipedia, weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass von uns nicht geprüfte Informationen fehlerhaft sein können.
Top-Thema „Missbilligungsantrag“
Guten Tag!
Heddesheim, 23. Dezember 2010. (red) Die Gemeinderatssitzung vom 22. Dezember 2010 stand ganz im Zeichen des „Missbilligungsantrags“ von CDU und FDP. Wie zu erwarten, stimmte auch die SPD dem Antrag zu, dessen Ziel die „soziale Ächtung“ des partei- und fraktionsfreien Gemeinderats Hardy Prothmann war. CDU, SPD, FDP und Bürgermeister Kessler lehnten einen erweiterten Antrag Prothmanns ab, der das gesamte Gremium verpflichten sollte, respektvoller miteinander umzugehen.
In der Gemeinderatssitzung vom 22. Dezember 2010 informierte Bürgermeister Michael Kessler den Gemeinderat über den finanzwirtschaftlichen Zwischenbericht.
Die Gesamtverbesserung des Haushalts betrage 1.050.000 Euro, darin enthalten ist ein Plus bei den Gewerbesteuereinnahmen von 950.000 Euro. Die erwartete Zuführung beträgt 2.700.000 Euro. Damit entstehe bei dem Vermögenshaushalt ein Überschuss von 3.200.000 Euro.
Die Rücklagen in Heddesheim haben sich nun mit 2010 auf insgesamt 5.800.000 Euro summiert. Eine erfreuliche Entwicklung, befand der Bürgermeister.
Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war die Förderung der Tagespflege für Kleinkinder durch die Gemeinde Heddesheim.
Durch die Kinderkrippe für unter Dreijährige, die Tagesmütter, eine private Betreuungsgruppe und die Plätze für unter Dreijährige im katholischen Kindergarten wird in Heddesheim für ungefähr 30 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein Tagesbetreuungsplatz angeboten.
2013 – Rechtsanspruch auf Betreuung.
Bis 2013 wurde vom Gesetzgeber vorgesehen, dass ein Rechtsanspruch auf Zuteilung eines Tagebetreuungsplatzes für Kinder zwischen dem vollendeten ersten und dem dritten Lebensjahr besteht.
Einen großen Beitrag in dieser Entwicklung leisten laut Kessler die Tagesmütter.
Durch die Bezuschussung der Kinderkrippen wurden die Elternbeiträge geringer und die Krippen deutlich attraktiver. Damit entstehe aber ein großer Unterschied zu den Elternbeiträgen bei einer Betreuung durch Tagespflegepersonen.
Zudem sei die Förderung von Tagesmüttern für die Gemeinde deutlich günstiger als Krippenplätze, unterstrich der Bürgermeister.
Als Pluspunkt bei der Betreuung durch Tagesmütter bezeichnete der Bürgermeister die größere Flexibilität bei den Betreuungszeiten.
Mit einem Rechenbeispiel zeigte der Bürgermeister, dass bei gleichem zeitlichen Betreuungsumfang von 10 Stunden eine Differenz der Elternbeiträge von 1,12 €, die bei höherem Haushaltseinkommen auf bis zu 2,36 Euro steigen kann, zwischen der Kinderkrippe und der Tagespflege entstehe.
Deshalb stellte die Verwaltung der Gemeinde den Antrag, ab 1. März 2011 die örtliche Tagespflege für Kleinkinder mit 1,50 Euro pro Betreuungsstunde zu fördern.
Eine Voraussetzung für die Förderung durch die Gemeinde ist die regelmäßige Betreuung des Kindes über mehr als drei Monate und mehr als 15 Stunden wöchentlich.
Walter Gerwien (CDU) gab zu Bedenken, dass damit Mütter, die im Niedriglohnbereich arbeiten und auf den Zuschuss angewiesen wären, von der Förderung ausgeschlossen seien.
Kessler versprach, im Bedarfsfall darüber nochmals zu beraten.
Merx (SPD) bezeichnete die Tagespflege als wichtigen Baustein im Mix der Kleinkindbetreuung.
Auch Ulrich Kettner (Grüne) begrüßte den Antrag, verwies aber darauf, dass im Jahre 2013 ein erneuter Handlungsbedarf entstehen könne.
Der Antrag wurde bei einer Enthaltung angenommen, der Informationen zu den Betreuungsbedingungen bei Tagesmüttern vermisste. Zu den Bedenken Prothmanns zur Verlässlichkeit einer Betreuung durch Tagesmütter, antwortete der Bürgermeister, man könne dies nicht mit der Verlässlichkeit eines Krippenplatzes vergleichen, dafür wäre aber die zeitliche Flexibilität ein Plus.
Der Missbilligungsantrag.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war der Antrag der Gemeinderatsfraktionen der CDU und FDP zum Umgang im Gemeinderat. Weiter hieß es in dem Antrag, der Gemeinderat missbillige das Verhalten von Gemeinderat Hardy Prothmann in der Sitzung vom 18. November 2010.
Josef Doll führte in seiner Erklärung zum Antrag aus, dass Gemeinderat Prothmann mit zwei Äußerungen auf eine Anfrage von Frank Hasselbring (FDP), eine Grenze des persönlichen Umgangs miteinander überschritten habe.
„Wir halten diese verbalen Entgleisungen und Äußerungen für untragbar und sehen diese als bisherigen negativen Höhepunkt des Verhaltens von Herrn Prothmann in der Zeit seiner Gemeinderatstätigkeit“, erklärte Doll.
In seinen weiteren Ausführungen kritisierte Doll das demonstrative „Twittern“ während der Sitzungen und warf damit dem Gemeinderat Prothmann ein Desinteresse an den Diskussionen vor.
Weiter wurden seine journalistische Tätigkeit und die damit verbundenen Texte, die unter der Rubrik „Gläserner Gemeinderat“ erscheinen, stark kritisiert. Damit befinde sich Prothmann „meistens an der Grenze des Justiziablen gegenüber anderen Personen“, unterstrich Doll.
Über Jahrzehnte sei der Umgang im Heddesheimer Gemeinderat, zwischen den Gemeinderäten untereinander und mit dem Bürgermeister, von gegenseitigem Respekt geprägt gewesen.
Ein einzelner Gemeinderat habe diesen „zwischenmenschlichen Umgang“ innerhalb von eineinhalb Jahren durch sein Verhalten und seine Äußerungen stark beschädigt.
„Wir distanzieren uns ausdrücklich davon, wie Herr Prothmann im Gemeinderat agiert“, heißt es weiter.
Frank Hasselbring bezeichnete in seiner Erklärung das Verhalten von Gemeinderat Hardy Prothmann als respektlos. Es diene nicht einer vernünftigen Auseinandersetzung. Der Gemeinderat habe ein klares Signal gegenüber der Öffentlichkeit zu geben, dass er seine Aufgaben „anständig und in einer respektvollen Art“ verrichte.
Gemeinderat Hardy Prothmann unterstützte in seiner Erklärung den Antrag von CDU und FDP zum Umgang im Gemeinderat grundsätzlich, stellte aber gleichzeitig einen erweiterten Antrag.
Darin forderte er den Gemeinderat auf, zu beschließen, dass der Heddesheimer Gemeinderat ausdrücklich jedwede Sanktionierung missbillige, die insbesondere Artikel 5 Grundgesetz (Meinungsfreiheit) widerspricht, dass der Gemeinderat anerkennt, dass der Sitzungsleiter Bürgermeister Michael Kessler eine verantwortungsvolle Aufgabe hat und sich dieser bewusst ist, dass der Heddesheimer Gemeinderat auf eine gleichwertige Behandlung durch den Sitzungsleiter achtet und Ungleichbehandlung ausdrücklich missbillige.
Der ursprüngliche Antrag der CDU und FDP solle demnach in der vorliegenden Form abgelehnt werden.
„In der Novembersitzung habe ich mich durch eine Frage von Herrn Hasselbring provozieren lassen. Unabhängig vom Inhalt meiner Aussage stelle ich fest, dass meine Bemerkung nicht in dieses Gremium gehörte“, erklärte Prothmann vorab.
In seiner Antragsbegründung hieß es, „ein vermeintlich souveräner Gemeinderat aus 23 Personen soll mit dieser Form des Antrags für billiges Racheverhalten missbraucht werden“.
Prothmann fragte weiter, ob sich die CDU und FDP-Fraktionen sich moralisch für so integer halten, dass sie jegliche Mitverantwortung für die Verhältnisse im Gemeinderat von sich weisen können und ein einzelnes Ratsmitglied für alles verantwortlich machen.
„Oder suchen sie einen Sündenbock?“, so Prothmann.
Hasselbring habe ihn in der vergangenen Sitzung provoziert und Doll habe ihn immer wieder, ohne das Wort zu haben, in seiner Redezeit unterbrochen. Bürgermeister Kessler habe Gemeinderat Doll für dieses Verhalten noch nicht mal ermahnt.
Prothmann verwies darauf, dass er von Bürgermeister Kessler in einer nicht öffentlichen Sitzung als „ekelhaft“ bezeichnet wurde. Er fragte den Bürgermeister, ob er dies „ebenfalls für eine Beleidigung oder für eine ganz normale Aussage“ halte.
Bürgermeister Michael Kessler bestätigte die Aussage, verwies aber darauf, dass er sich dafür entschuldigt habe.
Die Frage von Herrn Hasselbring, ob er nun gut höre oder nicht, sei ungehörig, so Prothmann und er frage sich, was diese persönliche Frage in einer Gemeinderatssitzung suche und welchen Erkenntnisgewinn man sich damit erhoffe.
Prothmann erklärte, dass seine Taubheit auf einen Verkehrsunfall zurückzuführen sei.
Er erinnerte daran, dass Frank Hasselbring darüber Kenntnis hatte, da Prothmann den Wunsch geäußert hatte sich im Gemeinderat „hörtechnisch“ besser zu platzieren.
Dieser Wunsch wurde Herrn Hasselbring, Herrn Doll, Herrn Merx und Herrn Kessler abgelehnt. Nur Herr Schuhmann habe ihn bestätigt.
Prothmann verwies darauf, dass er als partei- und fraktionsloses Ratsmitglied gegenüber anderen Gemeinderäten benachteiligt werde und auch keine Möglichkeit im Amtsblatt zu veröffentlichen.
Auf den Vorwurf seine journalistische Tätigkeit als „Gläserner Gemeinderat“ sei ein ungehöriges Verhalten machte Prothmann klar, dass 0,025 Prozent der Texte unter dem „Gläsernen Gemeinderat“ verfasst wurden.
Auch Prothmann befand, „der Umgang im Heddesheimer Gemeinderat alles andere als würdig für dieses Gremium ist“, aber daran sei ganz sicher mehr als eine Person beteiligt.
Die Bemerkungen von Gemeinderat Hardy Prothmann in der vergangenen Sitzung bezeichnet Kessler „als den Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe“.
Gleichzeitig interpretierte der Bürgermeister den Antrag der CDU und FDP auch als „Mahnung für uns alle“.
Merx erklärte, auch die SPD-Fraktion missbillige das Verhalten von Gemeinderat Hardy Prothmann, aus Formgründe, die er aber nicht erläuterte, habe sich seine Fraktion dem Antrag nicht angeschlossen. Man werde aber dafür stimmen.
„Die Provokationen kommen nicht nur von Hardy Prothmann“, unterstrich Martin Kemmet (CDU). „Ich spreche uns alle an, wir müssen aufeinander zu gehen“, so Kemmet weiter. Man dürfe jetzt nicht nur auf einen Menschen zeigen.
„Ein einzelner Gemeinderat soll gerügt werden“, damit sei der Antrag der CDU und FDP über das Ziel hinausgeschossen, sagte Klaus Schuhmann (Grüne). Er erinnerte auch daran, dass es sich bei Hardy Prothmann um ein demokratisch gewähltes Mitglied des Gemeinderats handle, der bei der vergangenen Wahl die meisten Stimmen auf der FDP-Liste bekommen habe.
Auch Andreas Schuster ermahnte, „das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten“ und Hardy Prothmann kein „Outlaw-Etikett“ zu verpassen und ihn nicht zur „persona non grata“ zu erklären.
„Ich halte das Hinterfragen von Sachen für wichtig“, erklärte Schuster, deshalb habe sich auch mit dem „Twittern“ beschäftigt und dabei festgestellt, dass der Trend in die Richtung gehe, aus laufenden Sitzungen per „Twitter“ und weitere elektronische Möglichkeiten zeitgleich zu berichten. Das sei im Bundestag und anderen Gremien bereits normal.
„Ich möchte so eine Auseinandersetzung nicht“, bei der alle Schuld in eine Ecke gewiesen werde, sagte Ulrich Kettner (Grüne). Auch er missbillige die Bemerkungen in der Novembersitzung von Hardy Prothman, verweise aber auch gleichzeitig auf die Zwischenrufe, die hämischen Bemerkungen, bewusstes Missachten und weghören, die das Verhalten einiger Gemeinderäte beschreiben.
Der SPD-Gemeinderat Lang unterstrich, dass er eindeutig das Verhalten von Hardy Prothmann missbillige. Die Kommentare im heddesheimblog bezeichnete Lang als „anonyme Hetzereien“, das sei eine „Dreckspatzigkeit“.
Er frage sich, ob der Antrag der CDU und FDP überhaupt abstimmbar sei, so Günther Heinisch (Grüne). Die Bemerkungen von Hardy Prothmann in der Novembersitzung seien nicht in Ordnung gewesen. Doch die Behauptungen im Antrag seien zu pauschal und zu wenig differenziert. Prothmann habe in der Vergangenheit wichtige und auch entscheidende Fragen gestellt.
„Wir sollten hier keinen Versailler Vertrag schließen, in dem die Kriegsschuld einem zugewiesen wird“, sagte Heinisch. „Ich bin nicht bereit, die Schuld einem Ratsmitglied zu geben“.
Er halte es für kontraproduktiv, wenn Kollegen in dieser Form kritisiert würden, so Martin Kemmet.
„Wie sie mit Worten und mit Menschen umgehen“, so etwas tue man nicht, sagte Gemeinderat Rainer Hege (CDU).
Im Anschluss an die kontroverse Diskussion ließ Bürgermeister Michael Kessler die beiden Anträge nacheinander abstimmen.
Mit 15 Stimmen und 5 Gegenstimmen der Grünen wurde der Antrag der CDU und FDP angenommen. Prothmann hatte zuvor die CDU und FDP und sich selbst für befangen erklärt, weil dieser Antrag eindeutig einem poltischen Vorteil für die Antragsteller diene und ihm einen Nachteil verschaffen solle. Gemeinderat Prothmann verließ den Tisch und stimmte nicht mit ab.
Der Antrag von Hardy Prothmann wurde mit 14 Gegenstimmen bei 6 Ja-Stimmen und einer Enthaltung abgewiesen.
Anmerkung der Redaktion:
Hardy Prothmann ist verantwortlich für das heddesheimblog sowie partei- und fraktionsfreier Gemeinderat.
Grünen-Demo gegen „Pfenning“-Ansiedlung
Guten Tag!
Heddesheim, 04. November 2010. Am Samstag, den 06. November 2010, ruft der Ortsverand Bündnis90/Die Grünen zu einer Demonstration gegen die „Pfenning“-Ansiedlung auf. Start ist um 14:00 Uhr am Fritz-Kessler-Platz, eine Kundgebung findet im Anschluss auf dem Dorfplatz statt.
War es ein Missverständnis, ein technisches Problem oder eine Mischung aus beidem? Die Heddesheimer Grünen haben für den kommenden Samstag eine Demonstration gegen „Pfenning“ in Heddesheim geplant, angemeldet und nach eigener Aussage genehmigt bekommen.
Unsere Redaktion hatte darüber bis zum 03. November 2010 keine „offizielle“ Information. Anders als Günther Heinisch, Sprecher der Ortsgrünen hier im Kommentar darstellt, können wir nicht drei, sondern nur einen Informationsversuch nachvollziehen.
Richtig ist: Am 25. Oktober 2010 wurde eine email durch Herrn Andreas Schuster an eine email-Adresse von Hardy Prothmann, verantwortlich für das heddesheimblog, mit dem Hinweis auf die „Demo“ und dem Angebot eines Gesprächs gesendet. Diese email verfing sich aus nicht bekannten Gründen im „Spam-Filter“, wurde also nicht zugestellt.
Nach telefonischer Rücksprache mit Herrn Schuster am 03. November 2010 haben wir dann folgende email an die Redaktionsadresse redaktion(at)heddesheimblog.de erhalten:
Information von Gemeinderat Andreas Schuster für Bündnis90/Die Grünen zur geplanten Samstags-Demo:
„Auch wenn die formale Seite des Bauvorhabens im Gemeindrat mit der klassischen Stimmenverteilung abgenickt wurde, gibt es doch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, die sich mit diesem Projekt nicht abfinden wollen. Zuviele Aspekte sind ungeklärt und niemand konnte die Bedenken der Bevölkerung bisher überzeugend ausräumen. Es „gärt“ im Ort Heddesheim. Diesen Menschen wollen wir die Gelegenheit geben, ihrer Ablehnung und ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen. Das Gebot der Stunde lautet „pfenning in Heddesheim? Ohne uns!“
Nach Ansicht von uns Grünen wird es höchste Zeit, dass der Widerstand sich auf die Straße verlagert. Wir haben die Gegner des Projektes imGemeinderat nach Kräften vertreten – und wir werden das weiterhin tun. Und neben dem juristischen Weg (derzeit werden verschiedene Klagen vorbereitet), ist eine Demonstration ein deutliches Signal.
Warum sollten sich Heddesheimer an der Veranstaltung beteiligen?
- Protest zeigen. Diese Demonstration ist die optimale Gelegenheit, um seiner Ablehnung des Projektes ein Gesicht zu verleihen. „Marschieren statt Reden“ könnte man das umschreiben.
- Es geht JEDEN an. Noch immer gibt es viele Bürgerinnen und Bürger in Heddesheim, die glauben nicht von dem Ansiedlungsprojekt betroffen zu sein, nur weil sie nicht an stark befahrenen Straßen wohnen. Ein fataler Irrtum! Wer Hausbesitzer ist, der muss sich Gedanken über schwindende Lebensqualität und sinkende Immobilienpreise machen. Wer Kinder hat, dem sollte die Verkehrssicherheit ein Anliegen sein. Wer zur älteren Generation gehört, mus damit rechnen, dass sich sein Heimatort nachhaltig zum Negativen verändern wird. Und wer in unserem Ort ein Gewerbe betreibt, der wird den Wandel zum primären Logistikstandort schwer zu spüren bekommen.
Jetzt zur Organisation: Hier ist zu beachten, dass wir zwar einen genauen Ablauf geplant haben, jedoch erst jetzt nach dem Abstimmungsgespräch mit dem Landratsamt gestern (unter Teilnahme von Gemeide und Polizei) verbindlich Auskunft geben können.
Die Demonstration wird am 6.11. um 14 Uhr beginnen. Folgende Route wird dann marschiert:
1.) Aufstellung am Rathausplatz
2.) Start in Richtung Beindstraße
3.) Rechts in die Nuitsstraße abbiegen
4.) Rechts in die Vorstadtstraße abbiegen
5.) Rechts in die Oberdorfstraße abbiegen
6.) An der Rathauskreuzung links in die Schaafeckstraße abbiegen bis in Höhe des Eingangs zum Dorfplatz.
7.) Ende des Marsches mit anschließender Kundgebung
Zum Abschluss gibt es eine Kundgebung (hier ist der Heddesheimer Dorfplatz geplant). Was die Redebeiträge betrifft, so wird sicher ein oder mehrere Vertreter der Heddesheimer Grünen das Wort ergreifen. Außerdem geplant ist ein Gastbeitrag von Uli Sckerl und eventuell einem Vertreter des B.U.N.D. (Zusage des letzteren noch offen).“
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Bürgermeister Kessler bestätigt, dass „er“ die Gemeinde ist
Guten Tag!
Heddesheim, 10. September 2010. (red) Ein Zitat zieht Kreise. Wir haben im April unter der Überschrift „Ich bin die Gemeinde“ über eine Diskussion im Gemeinderat zur Rolle der Landschaftsarchitektin Ilsmarie Warnecke berichtet. Bürgermeister Kessler warf uns vor, ihn falsch zitiert zu haben. Wer hat recht?
Vorbemerkung: Sie lesen hier einen relativ langen Artikel, dessen Lektüre sich aber lohnt. Denn es geht um „Grundsätzliches“. Um journalistische Sorgfaltspflicht und bürgermeisterlichen Absolutismus. Um Dokumentation und Protokollierung. Um „erfundene“ und „echte“ Aussagen. Mit einem Wort: Um Fragen nach der „Wahrheit“.
Es geht um die öffentliche Meinung. Es geht um Medienkompetenz. Es geht, vor allem in Heddesheim, um sehr viel.
Es geht um einen Satz, den der Bürgermeister Michael Kessler in der April-Sitzung gesagt haben soll und die Diskussion darüber sowie über die korrekte Protokollführung: „Ich bin die Gemeinde“.
Im Protokoll der Gemeinderatssitzung vom April war der Teil der Diskussion, bei der der Satz gefallen sein soll, nicht enthalten.
Dagegen legte der partei- und fraktionsfreie Gemeinderat Hardy Prothmann Beschwerde ein.
In der Juni-Sitzung nahm der Bürgermeister diesen Punkt auf, legte eine Seite juristische Begründen zur Protokollführung vor, ebenso die Einwände des Gemeinderats Prothmann, schlug Änderungen vor und stellte diese zur Abstimmung im Gemeinderat.
Die meisten Einwände wurden von der Mehrheit des Gemeinderats gemäß der Verwaltungsvorlage nicht zugelassen. Und das betreffende Zitat nicht mit ins April-Protokoll aufgenommen.
Erfundene Überschriften und tatsächliche Zitate.
In der Juni-Sitzung sagte Bürgermeister Kessler, dass der Gemeinderat Prothmann „sein Handeln überdenken und nicht meinen solle, wenn er Überschriften in seinem Blog erfinde, sei dies hier gesagt worden“.
Dann verlas er die Abschrift der Tonbandaufnahmen als „exakten Beleg“ für das Gesagte. Im wesentlichen trifft diese Abschrift zu, aber eben nicht so genau, wie man sich das von jemandem, der es ganz genau nehmen will, erwarten darf. (Anm. d. Red.: Die fett-formatierten Wörter sind gut zu hören, aber in der Gemeindeabschrift nicht enthalten. Wir zeigen die korrekte Dokumentation.)
Kessler: „Doch, das geht so, weil die Frau Warnecke Auftragnehmerin ist und wenn Sie wissen möchten…
Prothmann: „Auftragnehmerin von wem?“
Kessler: „Auftragnehmer von uns. Auftraggeber ist die Gemeinde Heddesheim, Herr Prothmann.“
Prothmann: „Sind Sie die Gemeinde Heddesheim?“
Kessler:“Ja!“
Prothmann: „Gut, dass das auch geklärt wäre.“
„Ich bin die Gemeinde“ vs. „Sind Sie die Gemeinde?“ – „Ja.“
Tatsächlich hat also Bürgermeister Michael Kessler nachweislich der übermittelten Audio-Datei nicht gesagt: „Ich bin die Gemeinde.“ Sondern er hat auf die Frage des Gemeinderats Prothmann: „Sind Sie die Gemeinde?“, deutlich mit: „Ja“, geantwortet.
Ist also das Zitat: „Ich bin die Gemeinde“, tatsächlich erfunden?
Ist es nicht, denn es gibt zutreffend die absolute (oder absolutistische) Aussage wieder, die Herr Kessler getroffen hat, wenn auch nicht exakt wörtlich, so doch inhaltlich.
Journalistisches Zitieren heißt Verantwortung übernehmen.
Beim Zitieren von Personen oder aus Werken ist nicht nur für Wissenschaftler und Protokollanten, sondern auch für Journalisten höchste Sorgfalt geboten. Als Regel gilt: Zitate müssen inhaltlich zutreffen und dürfen nicht sinnentstellend oder -verfremdend sein.
Das heißt aber nicht, dass nur wortwörtliche Zitate zulässig sind. Denn die meisten Menschen reden nicht so „druckreif“, dass man nur das wortwörtlich gesprochene Wort aufschreiben oder senden kann.
Die Realität ist eine ganz andere. Viele Menschen reden eben nicht druckreif, oft werden Sätze angefangen, wieder abgebrochen, Aussagen erst nach mehreren Füllsätzen zu Ende geführt. Würde man dies wortwörtlich zitieren – der Sendeplatz, die Zeitungsseite würden nicht reichen, um das Suchen nach der richtigen Formulierung, das Abschweifen, Fülllaute usw. abzubilden.
Fast jedes Zitat ist nicht „wörtlich“ – und das ist gut so für die zitierte Person.
Deswegen werden im Radio und Fernsehen wörtliche Aussagen „zusammengeschnitten“, bis sie verständlich sind und die Kernaussage enthalten. Ähnlich geht das bei der „Verschriftlichung“ von Aussagen – der Vorteil hier: man muss keine passende „Schnittstelle“ finden, damit man den Schnitt nicht hört.
Oft geht es bei dieser Arbeit nicht nur um die Sendezeit oder die Zahl der Zeilen in der Zeitung, sondern auch um journalistische Verantwortung. Würde man immer eine unbereinigte Protokollierung der tatsächlichen wörtlichen Rede verschriftlichen oder eine ungeschnitte Audio-Aufnahme senden, wäre dies zwar absolut dokumentarisch und authentisch – aber oft zum Schaden des betreffenden Menschern, insbesondere, wenn der sich nicht gut ausdrücken kann.
Das gilt auch für Herrn Kessler, der nun wahrlich kein guter Redner ist. Oft ringt er mit den Worten, ist fahrig in der Satzbildung und seine „äh“-Häufungen sind mehr als auffällig, vor allem, wenn er nervös ist. Zudem ist seine Sprache im Ausdruck und in der Aussprache stark dialektal gefärbt.
Wir sind sicher, dass Herr Kessler nicht wirklich möchte, dass er „wörtlich zitiert“ wird – denn das wäre oft mehr als peinlich.
Zitieren ist eine Kunst.
Es gehört also zur journalistischen Verantwortung, einerseits möglichst zutreffend das „Gesagte“ zu zitieren, dieses aber auch je nach Lage entsprechend in Schriftform zu bringen. Die komprimierte Zusammenfassung auf eine Kernaussage ist dabei tägliches Geschäft von Journalisten. Die Kunst ist, soviel wie nötig und gleichzeitig so wenig wie möglich an dem Zitat zu verändern. In den allermeisten Fällen sind die zitierten Personen sogar dankbar für diese Arbeit.
Dabei muss man immer auch berücksichtigen, dass Lautstärke, Sprechhaltung (demütigt, aggressiv, lustig, ausgelassen) meist nicht von einer Verschriftlichung erfasst werden. Auch Gestik und Mimik entfallen – also „nonverbale“ Ausdrucksformen, die in der zwischenmenschlichen Kommunikation eine wichtige Rolle spielen.
Zitat und Kontext.
Zurück zu Herrn Kessler und unserer journalistischen Sorgfaltspflicht und der Kernaussage. Um diese herauszuarbeiten, muss man immer den Kontext, also den Gesprächsverlauf mit im Blick haben.
Herr Kessler verzichtete darauf, als er die „Abschrift der Tonbandaufnahmen“ in der Gemeinderatssitzung vom Juni wie oben beschrieben dokumentierte.
Wir dokumentieren den exakten Gesprächsverlauf zum Thema von Anfang an bis zur Antwort auf die Frage, ob Herr Kessler die Gemeinde sei, die er mit „Ja“ beantwortet hat (Anm. d. Red. Nicht berücksichtigt sind „ähs“, dialektale Aussprache, sowie Wortansätze, die nicht zu Ende geführt werden. Der Tonfall von Herrn Kessler ist mindestens bestimmt, wenn nicht schon fast aggressiv, der von Herrn Prothmann ohne besondere Auffälligkeiten):
Prothmann: „Frau Warnecke, trifft es zu, dass das der zweite Auftrag ist, den Sie für die Gemeinde machen oder haben Sie schon häufiger für die Gemeinde gearbeitet?“
Kessler: „Was tut das zur Sache, Herr Prothman?“
Warnecke: „Da muss ich nachdenken.“
Prothmann: „Darf ich die Frage stellen?“
Kessler: „Ja, ich frag Sie, was tut die Frage jetzt zur Sache? Dann fragen Sie bitte mich, weil die Frau Warnecke gibt jetzt keine Auskunft über die Anzahl ihrer Aufträge.“
Prothmann: „Ich habe nicht nach der Anzahl…“
Kessler: „…doch bei uns.“
Prothmann: „…ihrer Aufträge gefragt, sondern in Zusammenhang mit der Gemeinde. Dann frage ich Sie, Herr Bürgermeister Kessler, trifft es zu, dass dies der zweite Auftrag ist, der an Frau Warnecke geht?“
Kessler: „Das weiß ich nicht.“
Prothmann: „Das wissen Sie nicht?“
Kessler: „Nein. Das weiß ich spontan nicht. Wenn Sie das wissen möchten, dann sage ich Ihnen das, aber heute nicht, ich weiß es nicht.“
Prothmann: „Dann kann ich doch Frau Warnecke fragen.“
Kessler: „Nein, das fragen Sie nicht. Sie fragen mich. Die Frau Warnecke wird hierzu keine Antwort geben.“
Prothmann: „Frau Warnecke darf nur reden, wenn Sie ihr das erlauben?“
Kessler: „Ja. Genau!“
Prothmann: „Das geht ein bisschen zu weit.“
(Anm. d. Red.: Ab hier beginnt die Dokumentation des Gesprächs auf Veranlassung des Bürgermeisters.)
Kessler: „Doch, das geht so, weil die Frau Warnecke Auftragnehmerin ist und wenn Sie wissen möchten…
Prothmann: „Auftragnehmerin von wem?“
Kessler: „Auftragnehmer von uns. Auftraggeber ist die Gemeinde Heddesheim, Herr Prothmann.“
Prothmann: „Sind Sie die Gemeinde Heddesheim?“
Kessler:“Ja!“
Prothmann: „Gut, dass das auch geklärt wäre.“
Kessler: „Das ist geklärt.“ (lacht)
„Ich bin die Gemeinde“ ist das, was Bürgermeister Kessler nicht wörtlich gesagt, aber zum Ausdruck gebracht hat.
Wir stehen redaktionell zu dem veröffentlichten Zitat: „Ich bin die Gemeinde.“ Denn das ist unserer Auffassung nach die (absolutistische) Kernaussage des Bürgermeisters Michael Kessler vor dem Hintergrund des Gesprächsverlaufs gewesen.
Es handelt sich nicht um eine unbedachte Äußerung im Affekt, sondern gibt die Haltung und die Aussage des Bürgermeisters zutreffend wieder. (Die MM-Redakteurin Anja Görlitz hatte dazu einen Kommentar „Völlig absurd“ geschrieben, dessen Inhalt genau dies war. Zugang für Abonnenten oder Käufer der Tagesausgabe mit Tages-Code oder auf Anfrage an uns.)
Unsere journalistische Leistung und Verantwortung für das Zitat „Ich bin die Gemeinde“ halten wir für einwandfrei.
Wir reihen diesen Artikel aber gleichzeitig in der Rubrik „Korrektur“ ein – weil das von uns veröffentlichte Zitat nicht der „wörtlichen Aussage“ des Bürgermeisters entspricht.
Da Herr Bürgermeister Kessler es gerne genau hat, könnten wir in Zukunft dazu tendieren, ihn tatsächlich wörtlich zu zitieren, inklusive seiner Versprecher, „ähs“, seiner Wortfindungsschwierigkeiten und seines Dialekts. Davon nehmen wir Abstand, weil es nicht unserer Auffassung einer korrekten journalistischen Arbeit entspricht.
Hintergrund:
Es gab in der Vergangeneit fast kein Sitzungsprotokoll, an dem der Gemeinderat Hardy Prothmann oder Vertreter der Fraktion Bündnis90/Die Grünen keine Änderungen verlangten. Auch der FDP-Gemeinderat Frank Hasselbring bestand schon auf Änderungen. Meistens ist der Leiter der Hauptverwaltung, Julien Christof, für das Protokoll verantwortlich.
Bürgermeister Kessler weist meist darauf hin, dass es sich um ein Verlaufs- und kein Wortprotokoll handle.
Ein Mitarbeiter der Redaktion hat einen Brief erhalten, den Bürgermeister Kessler mit Datum vom 05. August 2010 an die Mitglieder der Fraktion Bündnis90/Die Grünen sowie die Fraktionsvorsitzenden der anderen Parteien gesendet hat. Und die Antwort des Gemeinderats auf diesen Brief.
Dem Schreiben an die Grünen hat der Bürgermeister eine CD mit dem „gesamten digitalen Tonbandmitschnitt“ beigelegt, aus der wir die Abschrift dokumentieren.
Der Bürgermeister reagiert mit seinem Schreiben auf einen Artikel des Gemeinderats Andreas Schuster im Gemeindeblatt, der die Diskussion um das Zitat nochmals aufgegriffen hatte: „Ihr erneutes Nachhaken ist für mich ein Versuch, die Verlässlichkeit und Gewissenhaftigkeit unserer Verwaltung – und das hat nichts mit dem Bürgermeister als Person zu tun – öffentlich in Zweifel zu ziehen.“
Der Bürgermeister beklagt „Unsicherheiten im Verhältnis zwischen Bürgern und Verwaltung.“ Der Tonfall des Briefs ist sehr gereizt.
Grünen-Gemeinderat Andreas Schuster antwortet dem Bürgermeister in vermittelndem Tonfall: „Sie fragen mich in Ihrem Brief, ob ich als Gemeinderat daran zweifle, ob „alles mit rechten Dingen zugeht.“ Das tue ich in keiner Weise und habe das auch in meinem Artikel nicht impliziert.“
Weiter schreibt Schuster: „Meiner bescheidenen Meinung nach schadet es dem Ansehen der Gemeinde eher, wenn versucht wird bestimmte Konfliktsituationen zu vermeiden um den Eindruck der Geschlossenheit in der Verwaltung zu suggerieren, als wenn Details gelegentlich klar, deutlich und fair diskutiert werden.“
Dokumentation:
Der Brief des Bürgermeisters Michael Kessler
Der Brief des Gemeinderats Andreas Schuster
Anmerkung der Redaktion:
Hardy Prothmann ist partei- und fraktionsfreier Gemeinderat in Heddesheim und der verantwortliche Journalist für das heddesheimblog.
Argumente zum Wochenmarkt – machen Sie mit
Guten Tag!
Heddesheim, 25. Januar 2010. Die Mehrheit des Gemeinderats lehnte eine Befragung der Bürger und eine schriftliche Liste mit Pro- und Kontra-Argumenten zu einem Wochenmarkt auf dem Dorfplatz ab. Trotzdem wurden schon in der Sitzung entsprechende Argumente vorgebracht. Wir dokumentieren die wichtigsten nach dem Verlauf der Sitzung. Haben Sie weitere Ideen, Wünsche, Argumente? Machen Sie mit!
Dokumentation der Argumente:
Dieter Kielmayer (CDU):
- Familien holen sich Appetit und kaufen dann beim Discounter
- Umsatzrisiko für Heddesheimer Firmen
- Bestand der Firmen bedroht
- 2 Obst- und Gemüsehändler haben bereits aufgegeben
- Heddesheimer Händler, die selbst anbieten, haben doppelte Kosten (Personal+Stand)
- Umsatz wird nicht steigen
- „Themenmarkt“, vier Mal im Jahr, beispielsweise Spargelmarkt, Weihnachtsmarkt, Ostermarkt
Ulrich Kettner (Grüne):
- Leute gehen nicht zum Discounter, wenn die Ware überzeugt
- Nachteile für lokale Händler möglich. Lösung: Sollen sich beteiligen
Martin Kemmet (CDU):
- Sachverhalt gründlich erörtern
- Händler mit ins Boot nehmen
- Bei aller Liebe zur „Atmosphäre“ muss man die zusätzliche Konkurrenz sehen
Andreas Schuster (Grüne):
- Impuls für die Ortsmitte
- Aufwertung der Ortsmitte
- Investition in den Wert des Gemeindelebens
Karin Hoffmeister-Bugla (SPD):
- Bürger gehen sowieso woanders auf den Markt
Günther Heinisch (Grüne):
- Meinungsbild ist wichtig
Bürgermeister Kessler:
- Bund der Selbstständigen unterstützt den Markt
Frank Hasselbring (FDP):
- Jede Menge Heddesheimer gehen in Ladenburg einkaufen
Jürgen Merx (Grüne):
- Es geht um Vielfalt
- Wichtiger Impuls
Reiner Edinger (Grüne):
- Keine Konkurrenz zu Edeka schaffen – wichtig für ältere Menschen
- Welche Waren sollen angeboten werden?
- Keine Großmarkteinkäufer
- Erinnert an „Standort“-Politik: Pflug abgerissen, um Café zu etablieren – nicht gelungen
Andreas Schuster (Grüne):
- Edeka sicherlich nicht durch einen Wochenmarkt bedroht
- Eigenes „Heddesheimer Gepräge“ – Waren anbieten, die es woanders nicht gibt.
Dieter Kielmayer (CDU):
- Blumenhändler und Bäcker bedroht
Andreas Schuster (Grüne):
- Zumindest ein Blumenhändler am Rand der Ortsmitte positioniert sich anders, keine Gefahr
Volker Schaaf (CDU):
- Frühere Anläufe gescheitert
- Themenmarkt vorstellbar
Hardy Prothmann (partei- und fraktionsfrei):
- Belebung des Geschäfts auch für andere Händler und Geschäfte
- Flankierende Maßnahmen wie Parkordnung anpassen auf eine halbe Stunde
- Markt darf die Gemeinde nichts kosten
- Pro- und Kontraliste mit Bürgerbeteiligung erstellen
Bürgermeister Kessler:
- Marktordnung kann das Angebot regeln
- Bürgerbeteiligung verzögert das Angebot
Kurt Klemm (Grüne):
- Die Gemeinde vergibt sich nichts mit dem Versuch.
Reiner Edinger (Grüne):
- Markt steht und fällt mit der Akzeptanz durch die Kunden – Meinungsbild wichtig
Frank Hasselbring:
- Rät dringend von Bürgerbefragung ab
Welche Argumente haben Sie? Bringen Sie sich mit ein und schreiben Sie einen Kommentar zum Thema. Wir sammeln Wünsche und Ideen sowie Pro- und Kontra-Argumente.
Anmerkung der Redaktion:
Hardy Prothmann ist partei- und fraktionsloser Gemeinderat und verantwortlich für das heddesheimblog.
Der gläserne Gemeinderat: Der Markt belebt den Gemeinderat
Guten Tag!
Heddesheim, 25. Januar 2010. Während ein Großprojekt wie „Pfenning“ trotz neuer Erkenntnisse inhaltlich seit Monaten nicht mehr diskutiert wird, gab es vergangene Woche erstmals eine umfangreiche Diskussion an der sich viele Gemeinderäte inhaltlich beteiligten: Die SPD beantragte die Etablierung eines Wochenmarktes auf dem Dorfplatz.
Von Hardy Prothmann
Die SPD-Fraktion hat in der Sitzung vom 20. Mai 2010 den Antrag eingebracht, auf dem Heddesheimer Dorfplatz einen wöchentlichen Markt zu installieren, damit der „Marktplatz mit neuem Leben gefüllt wird“, wie SPD-Fraktionschef Jürgen Merx sagte.
Zumindest mehr Leben als gewohnt brachte allein der Antrag in die Debattenkultur des Gemeinderats. Tatsächlich äußerten sich auch GemeinderätInnen, die man sonst nur sehr selten hört.
Und das ist gut so.
Ich habe den Vorschlag der SPD gerne unterstützt. Denn die Meinung im Ort über den Dorfplatz ist klar: er ist neu und er ist leblos. Deswegen hat die SPD ja auch den Antrag eingebracht: „Damit der Platz mit neuem Leben erfüllt wird.“
Neues Leben für den Ort und im Gemeinderat.
Der Bürgermeister lobt gerne, wie toll doch dieser Dorfplatz geraten ist. Es geht der Unkenruf, dass Herr Kessler, alles, was leblos und leer ist, so bewertet.
Vielleicht war er deshalb auch stellenweise so gereizt in der Sitzung. Immerhin diskutierte die GemeinderätInnen zum ersten Mal seit ihrer konstituierenden Sitzung vom 22. Juli 2009 in einer konstruktiven Art und Weise miteinander.
Klar, dass die SPD-Gemeinderäte den Antrag unterstützten. Rainer Hege (CDU) erklärte sich für befangen.
Erst war unklar, wo die Reise hingeht, dann wurde durch die Wortbeiträge von Herrn Kemmet, Herrn Kielmayer und Herrn Schaaf deutlich, dass die CDU eher keinen wöchentlichen Markt will – sondern, wenn, dann einen pro Quartal. Als „Themenmarkt“ – auch das eine Idee, die man diskutieren kann.
Die Fraktion Bündnis90/Die Grünen war geteilter Meinung – nicht bei der Unterstützung des SPD-Antrags, aber was die sinnvollste Lösung und wie diese zu erreichen ist.
Den Vorschlag von Herrn Hasselbring nahm niemand auf: „Wenn das da ist, sehen wir, wo das hingeht.“
Die Heddesheimer und andere zurückholen.
Herr Hasselbring sagte aber noch etwas anderes: „Wenn ich in Ladenburg im neuen Edeka einkaufen gehe, treffe ich dort jede Menge Heddesheimer.“ Dem stimmte nicht nur Frau Hoffmeister-Bugla (SPD) mit einem „genau“ spontan zu. Es gab viele, die nickten.
Soviel war einigen Gemeinderäten klar: Die Heddesheimer gehen gerne auf Märkte, in Ladenburg, in Viernheim und anderswo. Und vielen Heddesheimern ist die Ortsmitte schnuppe, sie fahren die drei Kilometer nach Ladenburg, wo es sich in je einem moderner Edeka-, Aldi- und DM-Markt mit vielen Parkplätzen trefflich einkaufen lässt. Die Kunden nehmen dieses Angebot gerne an – weil die Sortimente sich ergänzen, die Wege kurz sind und auch oder gerade ältere Menschen gerne mit dem Auto vorfahren wollen.
Die teils chaotische Verkehrssituation in der Heddesheimer Ortsmitte, den eher nicht besonders gut geführte Edeka-Markt hingegen kritisieren sogar manche Gemeinderäte – dass dann aber lieber hinter vorgehaltener Hand.
Im Ort ist man längst verärgert über die Führung des Edekamarktes, die Parkplatzsituation und den mysteriösen Umstand, dass sich für den früheren „Treff“-Laden anscheinend kein Mieter mehr findet. Das Gerücht, dass Edeka die Miete für den leeren Laden zahlt, um Konkurrenz zu verhindern, ist längst im Ort rum.
Kein Gerücht ist, dass Schlecker zu einem Schlecker XL-Markt umgebaut wird – überall im Land gibt es Arbeitsgerichtsprozesse und Proteste der Gewerkschaften gegen die Niedriglohnpolitik des Discounters.
Protektionismus der CDU.
Doch gehört der Discounter ebenso wie Edeka zu den wenigen Geschäften, die Produkte des täglichen Bedarfs anbieten. So werden durch die CDU protektionistische Argumente ins Feld geführt, die nur scheinbar ernst gemeint sind.
Vor allem die These von Herr Kielmayer (CDU), Kunden würden sich auf dem Markt beim Anschauen der Produkte Appetit holen, um dann beim Lebensmittel-Discounter einzukaufen, ist doch eher sehr konstruiert. Man stelle sich das vor: Eine Familie fährt in die Ortsmitte, sucht einen Parkplatz, läuft über den Markt, holt sich Appetit, erklärt den Kindern, dass das Gemüse schön, aber zu teuer ist und fährt dann ins Gewerbegebiet oder nach Ladenburg, um dort „billigere“ Frischware einzukaufen? Na ja.
Martin Kemmet (CDU) forderte, die Händler und den Bund der Selbstständigen (BdS) mit ins Boot zu nehmen – der BdS unterstützt den Antrag der SPD allerdings bereits.
Herr Hege könnte mit seinem Hofladen Konkurrenz erhalten – er könnte sich dieser aber auch stellen und selbst einen Stand auf dem Markt halten. Auch dieser Situation wurde durch die CDU begegnet: Doppelte Lohnkosten für Geschäft und Markt – ruinöser Wettbewerb – Pleiten und Geschäftsaufgaben könnten die Folgen sein. Das hörte sich an wie der Untergang des Abendlandes.
Ladenburg zeigt, wie es geht.
Wenig wahrscheinlich – wahrscheinlicher eher, dass die Läden und Geschäfte von neuem Leben in der Dorfmitte profitieren könnten. Sind die Kunden erstmal im Ort, könnten sie noch auf die Idee kommen, andere Dinge zu erledigen.
Deshalb will man den Markt auf den Donnerstag legen, da haben Bank und Rathaus länger auf. Wenn es gelänge, mehr Kunden für die Ortsmitte zu interessieren, könnten auch vielleicht wieder andere Geschäfte in den Ort zurückkommen, die längst abgewandert sind.
So wie in Ladenburg – da gibt es gar dienstags und freitags ein Marktangebot mit acht bis neun Ständen. Lokale Erzeuger und ergänzende Angebote. Der Markt funktioniert stabil, seit Jahren hat es keine Standwechsel gegeben. Stadt und lokaler Handel sind sehr zufrieden: „Die Kunden schätzen den Markt sehr“, heißt es aus dem Rathaus.
Tatsache ist heute: Heddesheim ist kein sehr attraktiver Einkaufsstandort. Die Tante-Emma-Läden sind tot, immer mehr Kneipen und Wirtschaften machen zu, der Dorfplatz ist ohne Leben und die Gemeinde hat zu lange zu wenig getan, um daran etwas zu verändern. Und wer sich außerhalb einer fünf Minuten „Fußreichweite“ zu Ortsmitte befindert, kann gleich das Auto nehmen und ist in Ladenburg oder im Gewerbegebiet besser bedient.
Es braucht flankierende Maßnahmen.
Der Markt alleine wird deshalb nicht reichen, um die Ortsmitte als attraktiven Einkaufsstandort zu entwickeln. Da müssen mehr Ideen her als ein Wochenmarkt, der nur einmal die Woche acht Stunden vor Ort ist und schon mit dem Antrag zumindest durch die CDU stark angezweifelt wird.
Überall da, wo Märkte gewollt werden, funktionieren sie auch – vor allem, wenn auf die Bedürfnisse der Konsumenten Rücksicht genommen wird. Es gilt nunmal Angebot und Nachfrage in der freien Marktwirtschaft.
Mein erweiterter Antrag, Pro- und Kontra-Argumente der Gemeinderäte, des Bunds der Selbstständigen, der Händler und vor allem der BürgerInnen zu sammeln, wollten die meisten Gemeinderäte nicht unterstützen – übrigens haben auch Grüne dagegen gestimmt, aber das nur fürs Protokoll. Nicht überrascht hat mich Herr Hasselbring, der sagte: „Von einer Befragung der Bürger rate ich dringend ab.“
Dass der Antrag der SPD letztlich mit sechszehn Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und einer Enthaltung angenommen wurde, hat mich auch nicht überrascht. Es ging ja nur um eine „grundsätzliche“ Zustimmung, die sich Herr Merx sehnlichst wünschte.
Sollte der Markt kommen und funktionieren, wird auch die CDU dafür gewesen sein wollen, kommt er nicht oder kann er sich nicht etablieren, weil flankierend zu wenig dafür getan wird, wird man darauf verweisen, dass die SPD dies „grundsätzlich“ wollte -trotz der mahnenden Stimmen der CDU.
Wie auch immer: Im ersten Fall gibt es zwei Gewinner, im zweiten nur einen Verlierer. Das muss die SPD noch lernen.
Insgesamt hat durch diese Sitzung aber die Hoffnung ein wenig gewonnen, dass der Gemeinderat sich in öffentlicher Debatte austauschen kann. Auch, wenn es ein erster zaghafter Versuch war.
Anmerkung der Redaktion:
Hardy Prothmann ist partei- und fraktionsfreier Gemeinderat und verantwortlich für das heddesheimblog.
Ausgaben beschlossen: Musikschule, Kinderkrippe, Internetauftritt

Der statische und veraltetete Internetauftritt der Gemeinde Heddesheim soll bis Ende des Jahres neu gestaltet werden.
Guten Tag!
Heddesheim, 21. Mai 2010. Die Gemeinde muss künftig mehr für das Musikschulangebot zahlen, außerdem wurde eine außerordentliche Ausgabe für die Kinderkrippe beschlossen, Ende des Jahres soll es einen neuen Internetauftritt geben.
Die Verwaltung stellte den Antrag, Mehrkosten in Zusammenhang mit der Erweiterung der Kindergrippe und dem Umbau des ehemaligen Kraftraums in einen Gymnastikraum zu genehmigen.
Zunächst waren 18.000 Euro für die Anschlüsse des Wärmedämmverbundsystems vorgesehen – es hätten sich aber „aufwändigere Detailpunkte ergeben“. Der Auftrag in Höhe von rund 26.000 Euro wurde an die Firma Werner Klumb in Mannheim vergeben. Der Rat stimmte zu, bis auf den Gemeinderat Hardy Prothmann, der sich enthielt, „weil ich zwischen den beiden Baumaßnahmen nach wie vor keinen Zusammenhang erkennen kann.“
Die Gemeinde Heddesheim hat den Vertrag mit der Musikschule Mannheim über den Betrieb der Außenstelle Heddesheim um ein Jahr verlängert – mit einer gut neunprozentigen Kostensteigerung. Für die „Monatswochenstunde“ werden nun 185 Euro fällig, zuvor waren es 175.
Bürgermeister Kessler argumentierte, die Musikschule Mannheim hätte sonst zum 30. April 2010 den Vertrag gekündigt, er und andere Bürgermeister seien unvorbereitet in ein Gespräch wenige Tage vor diesem Termin gegangen und hätten sich auf den neuen Satz geeinigt.
Auf die Frage von Gemeinderat Hardy Prothmann, warum der Gemeinderat nicht informiert worden war, antwortete Kessler, die Zeit sei zu knapp gewesen, außerdem fiele das in seinen Geschäftsbereich. Der Gemeinderat stimmte dem Antrag zu, Prothmann enthielt sich aus Protest über das Vorgehen.
Zum Jahresende soll die Gemeinde Heddesheim einen neuen Internetauftritt erhalten. Der jetzige Auftritt sei in jeder Hinsicht veraltet. Die Verwaltung hat ein „Pflichtenheft“ erarbeitet, dass von der Firma hitcom New Media“ innerhalb der nächsten sechs Monate in Abstimmung mit der Verwaltung umgesetzt werden soll. Das Auftragsvolumen liegt bei knapp 12.000 Euro.
Es wird sich dabei um ein so genanntes „CMS“ handeln – ein Content Management System (Anm. d. Red.: Auch das heddesheimblog verwendet solch eine Software). Die Firma garantiert die Anbindung von „www.service-bw.de“, ein System, auf das die Verwaltungen zugreifen und das besonders geschützt ist.
Der bisherige Dienstleister „ISI Software GmbH“ des früheren CDU-Gemeinderats Martin Winkler war auch unter den Bietern, aber teurer und außerdem unerfahren in der Anbindung von „service-bw“.
Grünen-Gemeinderat Andreas Schuster lobte das Pflichtenheft. SPD-Gemeinderat Michael Bowien wünschte sich einen Online-Zugriff auf Dokumente für Gemeinderäte, beispielsweise die Sitzungsprotokolle. Dies sei zu unsicher, sagte Bürgermeister Kessler und verwies auf die CDs, die die Verwaltung den Gemeinderäten zur Verfügung stellt. Der partei- und fraktionsfreie Gemeinderat Hardy Prothmann wies die Gemeinde darauf hin, dass die möglicherweise geplante Einbindung von „Facebook“ datenschutzrechtliche Probleme ergeben könnte. Projektleiter Florian Schmid bestätigte, die Problematik zu kennen.
Auch Frank Hasselbring (FDP) wollte sich zum Thema äußern, wurde aber von Hardy Prothmann darauf hingewiesen, dass er gerade dabei sei, aus einer nicht-öffentlichen Sitzung zu plaudern: „Das wusste ich nicht. War das nicht öffentlich?“, sagte Hasselbring. Bürgermeister Kessler lies den Vorgang unkommentiert. Üblicherweise ermahnt er vor allem Gemeinderäte der Grünen und Hardy Prothmann, darauf zu achten, nicht aus nicht-öffentlichen Sitzungen zu zitieren, was diese allerdings beachten.
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Anmerkung der Redaktion:
Hardy Prothmann ist partei- und fraktionsfreier Gemeinderat und für das heddesheimblog verantwortlich.
Schuster: „Die Bevölkerung muss früher eingebunden werden.“
Guten Tag!
Heddesheim, 10. Mai 2010. Die Grünen haben vor kurzem ihren Vorstand neu gewählt und ihre politischen Schwerpunkte vorgestellt. Im Gespräch berichtet der neue Gemeinderat Andreas Schuster über seine Erfahrungen im Gemeinderat und was die Grünen für die Zukunft vorhaben.
Interview: Hardy Prothmann
Herr Schuster, Glückwunsch. Die Kommunalwahl 2009 brachte drei neue Sitze, die Grünen sind nun mit sechs Gemeinderäten zweitstärkste Fraktion. Außerdem hat der Ortsverband einige neue Mitglieder. Wie bewerten Sie das auch Ihrer Sicht?
Andreas Schuster: „Das ist natürlich zunächst einmal ein großer politischer Erfolg. Die Verdopplung der Sitze hat seinerzeit alle unsere Erwartungen übertroffen. Die Verhältnisse im Gemeinderat haben sich dadurch deutlich geändert. Der politische Spielraum und Einfluss der Grünen hat sich erweitert und unsere Wählerinnen und Wähler haben eine starke Vertretung im Gemeinderat, ohne die das Spiel nicht läuft. In der derzeitigen Diskussion um pfenning logistics sind die Fronten derzeit zwar leider sehr verhärtet, aber eine starke Grüne Fraktion bietet ja auch den anderen Parteien neue Möglichkeiten der Interaktion. Ich bin davon überzeugt, dass es langfristig viele interessante Konstellationen und Koalitionen geben wird – zu den unterschiedlichsten Themen.“
Sie sind ebenfalls neu in den Gemeinderat gewählt worden. Erzählen Sie doch mal, wie das so ist.

Andreas Schuster ist Gemeinderat und einer der Sprecher des Ortsverbands Bündnis90/Die Grünen. Foto: privat
Schuster: „Ich nehme diese Aufgabe äußerst ernst. Für mich bedeutet eine Wahl zum Gemeinderat einen klaren Auftrag, die Interessen der HeddesheimerInnen zu vertreten. Und diesen Auftrag werde ich mit allen mir zur Verfügung stehenden Kräften erfüllen. Die Arbeit im Gemeinderat selbst ist äußerst facettenreich und erfordert die Fähigkeit, sich schnell in viele unterschiedliche Sachverhalte einzudenken – vorausgesetzt, man möchte die Sitzungen tatsächlich aktiv mitgestalten.
„Ich bin ein Verfechter der direkten Demokratie. “ Andreas Schuster
Interessanterweise hat die Arbeit als Gemeinderat für mich auch eine emotionale Komponente. Ich habe mich sofort nach meinem Umzug nach Heddesheim hier auf Anhieb zu Hause gefühlt – stärker als an jedem anderen Wohnort zuvor. Dennoch fühle ich mich Heddesheim jetzt noch mehr verbunden. Dass ich an der Entwicklung unserer wunderschönen Gemeinde mitwirken darf, motiviert mich enorm.“
„Pfenning“ ist ein Dauerbrenner. Wie bewerten Sie das Thema aktuell?
Schuster: „Das Thema pfenning ist aktuell wie eh und je. Die kürzlich erfolgte Offenlage und die damit verbundene Zahl von 910 Einwendungen gegen dieses Projekt zeigen deutlich, dass sich an der Ablehnung durch weite Teile unserer Bevölkerung nichts geändert hat. Im Gegenteil: je länger sich der Prozess hinzieht, umso mehr Fragen tauchen auf. Keines der erstellten Gutachten ist wirklich wasserdicht, die Verkehrssituation ist absolut ungeklärt, der versprochene Gleisanschluss entpuppt sich nach und nach als Luftnummer. Begleitet wird dies von einer nach wie vor katastrophalen Kommunikationspolitik. Auskunft gibt es nur auf deutliche Nachfrage. Selbst als Gemeinderat muss man sich jede Information mühsam zusammensuchen. Ist es da verwunderlich, dass sich die HeddesheimerInnen allein gelassen fühlen?
„Selbst als Gemeinderat muss ich mir Informationen
zu Pfenning mühsam zusammensuchen.“
Stellvertretend für meine ParteikollegInnen kann ich hier deutlich sagen: Wir werden weiterhin alles unternehmen, um dieses Projekt zu verhindern. Es sollte sich niemand einreden lassen, hier wäre alles schon entschieden.“
Die Grünen wollen sich für mehr Transparenz und die Beteiligung der BürgerInnen einsetzen. Konkretisieren Sie das bitte.
Schuster: „Politik ist etwas, dass von den BürgerInnen ausgehen sollte. Ich bin ein großer Verfechter der direkten Demokratie. Die Wahl von Volksvertretern – egal ob auf Bundesebene oder in der Kommune – ist ja eigentlich nur ein notwendiges Übel, um die Demokratie „organisierbar“ zu machen. Es ist keineswegs eine Generalvollmacht für die Gewählten, nach der Wahl ein paar Jahre lang ihr eigenes Ding zu machen. Leider wird Politik immer häufiger so wahrgenommen. „Die da oben“ machen was sie wollen – und „wir da unten“ sind dem ausgesetzt.“
Bündnis90/Die Grünen stehen für größtmögliche Transparenz.
Was ist die Lösung?
Schuster: „Umso wichtiger ist es, hier größtmögliche Transparenz herzustellen, das ist die klare Absicht von Bündnis 90 / Die Grünen. Wie kann das in Heddesheim konkret aussehen? Zunächst einmal sollte es das erklärte Ziel sein, alle Themen der Gemeinderatssitzung öffentlich zu besprechen – von wenigen Ausnahmen abgesehen, bei denen es um den Schutz von Bürgerinteressen geht. Auch sollte die Bevölkerung viel früher eingebunden, statt nur über die Ergebnisse informiert zu werden. Sicher ist das komplizierter und arbeitsintensiver als der übliche Weg, aber Verwaltung und Gemeinderat arbeiten nun mal im Auftrag der WählerInnen. Wenn sie so wollen, sind diese unsere „Vorgesetzten“, denen wir Rechenschaft schulden! Zu guter letzt sollte es unser Anspruch sein, der Bevölkerung Informationen über die Geschäfte der Verwaltung aktiv anzubieten. Wir sind ganz groß darin, unsere Festlichkeiten und Jubiläen ins rechte Licht zu rücken. Aber wenn ein interessierter Bürger bestimmte Informationen möchte, dann muss er erst ins Rathaus gehen. Wir haben doch nichts zu verheimlichen – oder?“
Aktuell ist der nicht-öffentliche Beschluss des Umlenkungsausschusses bekannt geworden. Überrascht Sie das Ergebnis?
Schuster: „Nein, das Ergebnis überrascht mich nicht – auch wenn die Beschlussfassung sehr zügig erfolgte. Lassen Sie es mich ironisch ausdrücken: Wenn man sich einig ist, sind schnelle Entschlüsse kein Problem. Gleichzeitig sollte man aber nicht vergessen, dass eine solche Umlegung sehr problematisch ist. Das für Umlegungen geltende Privatnützigkeitsprinzip legt ganz klar fest, dass ein solcher Akt im Interesse des Grundstückseigentümers erfolgen muss! Eine Umlegung alleine mit dem Ziel ein Ansiedlungsprojekt zu ermöglichen ist mehr als strittig und wird vom Gesetzgeber schnell als Enteignung betrachtet. Interessierte BürgerInnen verweise ich hier auf das „Boxberg-Urteil“.“
Energieversorgung und ÖPNV sind zentrale Themen.
Auch die Energieversorgung steht auf Ihrer Themenliste. Was bedeutet, „die Energieversorgung gehört in kommunale Hand?“
Schuster: „Der wachsende Einfluss einiger weniger Energiekonzerne birgt viele Gefahren und schwächt den gesunden Wettbewerb. Unserer Ansicht nach sollte die unreflektierte Privatisierung wichtiger Dienstleistungen wie eben der Energieversorgung eingedämmt werden. Ein starker kommunaler Einfluss ermöglicht die Umsetzung eigener wirtschafts- oder umweltpolitischer Ziele und stärkt die Rechte der VerbraucherInnen. Nicht zuletzt gehen erwirtschaftete Gewinne nicht an die Energieriesen, sondern bleiben in den Kommunen. Das kommt der öffentlichen Hand zugute und steht für unsere Investitionen zur Verfügung. Ein wichtiger Aspekt in wirtschaftlich schlechten Zeiten.
Das Auslaufen von Konzessionsverträgen großer Anbieter und die dadurch ermöglichte Übernahme der Energieversorgungsnetze bietet hier für viele Kommunen echte Chancen.“
Sie fordern ebenfalls eine Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs. Was soll verbessert werden?
Schuster: „Der ÖPNV muss in Zukunft generell eine stärkere Bedeutung bekommen – weit über unsere Region hinaus. Bus und Bahn dürfen keine Notlösung für Menschen sein, die kein Auto haben. Es kann nicht sein, dass Jugendliche aus Mangel an Alternativen zu passionierten Autofahrern „erzogen“ werden. Gleichzeitig müssen ältere Menschen die Chance haben, mobil zu bleiben.
Für Heddesheim wünschen wir uns konkret eine bessere Anbindung an die Bergstraße. Zu bestimmten Zeiten ist eine Fahrt von oder nach Heidelberg mit öffentlichen Verkehrsmitteln immer noch eine kleine Weltreise. Ebenso wichtig ist es, eine Nord-Süd-Verbindung Viernheim-Heddesheim-Ladenburg zu schaffen. Hier herrscht Handlungsbedarf.“
„Starke Frauen leisten bei uns einen enormen Beitrag.“ Andreas Schuster
Vor kurzem wurde der Vorstand neu gewählt. Sie und Herr Heinisch sind die Sprecher des Ortsvereins und gleichzeitig Gemeinderäte. Dabei sind die Grünen doch für die Trennung von Amt und Mandat?
Schuster: „Auch wenn bei der Trennung von Amt und Mandat in Baden Württemberg die kommunale Ebene bewusst ausgeklammert wurde, ist es eigentlich immer unser Anspruch gewesen, das in Heddesheim dennoch so umzusetzen. Leider macht uns hier die Tatsache einen Strich durch die Rechnung, dass wir eine kleine Partei sind. Trotz des erfreulichen Zuwachses an Mitgliedern haben wir einfach nicht genug aktive Mitstreiter, um alle Positionen entsprechend zu besetzen. Da im letzten Jahr ein großer Anteil dieser Aktiven in den Gemeinderat katapultiert wurde, stehen wir nun vor dieser Situation, dass Vorstände im Gemeinderat sitzen. Sowohl Herr Heinisch als auch ich sehen das aber als Übergangslösung an. Sobald sich viel versprechende Kandidaten herauskristallisieren, lösen wir diesen Widerspruch auf. Bei uns klebt keiner an seinem Stuhl. Nicht ohne Grund gibt es bei den Grünen keine Ehrennadel für langjährige Vorstandstätigkeit. Wir setzen hier immer auf frischen Wind und neue Köpfe.“
Auch die Tatsache, dass keine Frau im Gemeinderat ist, wird kritisch angemerkt. Warum ist das so?
Schuster: „Im Vorfeld der Wahlen wurden von bestimmten Interessengruppen Empfehlungen ausgesprochen, welche Kandidaten die Interessen dieser Gruppen vermutlich am ehesten unterstützen würden. Diese Empfehlungen hatten einen maßgeblichen Einfluss auf das Wahlergebnis. Leider war diese Liste rein männlich besetzt. Geschlechtergerechtigkeit hat eben nicht für jeden die gleiche Priorität wie für uns. Dieser Umstand war einer der Faktoren, die zu dieser unglücklichen Konstellation ganz ohne Frauen in der Fraktion geführt hat.
Gott sei dank haben wir zumindest in der Ortsgruppe sehr starke und politisch erfahrene Frauen, die einen enormen Beitrag zu unserer politischer Arbeit leisten. Ohne die weibliche Problemlösungskompetenz und Weitsicht wäre das undenkbar. Das ist allerdings kein Ersatz für weibliche Gemeinderätinnen!“
Zur Person:
Andreas Schuster (38) hat Anglistik und Geschichte mit Abschluss Staatsexamen studiert und arbeitet als Werbeberater in Mannheim. Der gebürtige Heidelberger ist mit einer Heddesheimerin verheiratet und lebt seit 2002 in Heddesheim. Er liebt die Literatur und ist nicht nur beruflich von den neuen Medien fasziniert. Seit 2007 ist er Mitglied von Bündnis90/Die Grünen in Heddesheim. Seit Frühjahr 2008 ist er im Vorstand und einer der Sprecher des Ortsverbands.

Andreas Schuster, Anke Antary, Günther Heinisch und der Landtagsabgeordnete Uli Sckerl. Bild: hblog
Info:
Bündnis90/Die Grünen
Die Partei gibt es seit dem 22. Mai 1984 in Heddesheim. Zur Zeit besteht der Ortsverband aus 18 Mitgliedern – im vergangenen Jahr sind vier neue Mitglieder hinzugekommen.
Jeden ersten Montag im Monat trifft sich der Ortsverband um 20.00 Uhr im Fraktionszimmer von Bündnis 90/Die Grünen in der Alten Schule Heddesheim – öffentlich, interessierte BürgerInnen können daran teilnehmen.
Bei der Kommunalwahl 2009 konnten die Grünen ihre Sitze von drei auf sechs verdoppeln und sind nun zweitstärkste Fraktion. Fraktionssprecher ist Klaus Schuhmann.
Am 26. April 2010 wurde der Vorstand auf der Jahreshauptversammlung bestätigt: Anke Antary, Günther Heinisch und Andreas Schuster sind Sprecher des Ortsverbands.
Hauptversammlung der Vogelfreunde
Guten Tag!
Heddesheim, 03. April 2010. (red) Die Vogelfreunde- und pfleger haben dieses Jahr viel zu tun: 50 Jahre wird der Verein alt. Am 17. April kommen Natur- und Vogelfreunde aus ganz Baden-Württemberg nach Heddesheim.

Die Störche brüten schon längst wieder im Vogelpark. Bild: hblog
Im Jubiläumsjahr richten die Vogelfreunde die diesjährige Jahreshauptversammlung des VDW-Landesverbands am 17. April in Heddesheim aus (Verband Deutscher Waldvogelpfleger und Vogelschützer e.V.).
Außerdem hat sich prominenter Besuch angesagt: Bernd Schmidbauer, Staatsminister a. D. wird als Präsident des Bundesverband für fachgerechten Natur- und Artenschutz e.V. (BNA) Grußworte vortragen.
Am 27. März stand die eigene Jahreshauptversammlung auf dem Programm. Der Vorstand wurde insgesamt bestätigt, neuer Beisitzer ist Horst Täubert. Martina und Andreas Schuster standen für die Jugendleitung aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung – Joerg Landenberger und Jeffery Gehlert übernehmen diese Aufgabe. Landenberger ist zudem 2. Vorsitzender, als 1. Vorsitzender wurde Werner Dostal bestätigt.
Zur Versammlung zählte der Verein 244 Mitglieder, davon sind 25 Jugendliche und Kinder. Gerade der Nachwuchs ist Augapfel und Sorgenkind – wie bei vielen Vereinen: „Es ist nicht gelungen, pubertätsbedingte Verluste stabil auszugleichen“, sagte Andreas Schuster.
Vor allem der Storchentag (13. Juni 2010), das Vogelparkfest (28. August 2010) und das Jugendferienprogramm sollen neue junge Mitglieder gewinnen.
Aus Sicht des Vereins wird das Grillfst am 1. Mai 2010 der wichtigste Termin im Jahr sein – hier werden traditionell die meisten Einnahmen erwirtschaftet: „2009 war das wieder ein toller Erfolg“, sagte Werner Dostal, der allen Helfern dankte. Rund ein Dutzend Mitglieder sind jedes Wochenende im Einsatz, um den Vogelpark zu pflegen. Der mit Abstand fleißigste Vogelfreund ist Ulrich Landenberger (Zuchtwart und Kassierer), der wegen der Fütterung der Tiere täglich vor Ort ist.
Mit den Zuchterfolgen waren die Vereinsmitglieder „nicht so zufrieden, wie in den Jahren zuvor“, sage Landenberger, „obwohl wir trotzdem sehr gute Erfolge erzielen konnten.“
Georg Klemm stellte bei den Wellensittichen den besten Altvogel bei einer Schau in Weinheim-Sulzbach und erreichte mit seinen Vögeln mehrere Klassen- und Gruppensiege. Wolfgang Keller war mit seinen Farbkanarien sehr gut platziert, Christopher de Vita erreichte gute Platzierungen mit seinen Fife-Fancy Kanarien. Mehrere Gruppensiege erreichte Thomas Bischler mit seinen Großsittichen. Erfolgreichster Züchter ist Joerg Landenberger, der mit europäischen Vögeln und Exoten die Besten der Schau stellte – den Erfolg wiederholte er bei der Landesschau Baden-Württemberg.
Der Bericht des Naturschutzbeauftragten Kurt Klemm fiel in weiten Teilen negativ aus: „Die Haubenlerche darf in Heddesheim als ausgestorben gelten. Die Dorngrasmücke ist verschwunden. Dasselbe gilt für Neuntöter, Gelbspötter, Raubwürger, Blaukehlen, Trauerschnäpper, Baumpieper, Feldschwirl, Grauammer, Goldammer und Wachtelkönig.“
Keiner der Vögel konnte bei der Aktion „Bird-Watching“ mehr gesichtet werden. „Auch der Feldsperling ist bedenklich reduziert. Ganz schlecht sieht es mit Rebhühnern, Wachteln und auch beim Jagdfasan aus.“
„Erfreulich ist, dass es nunmehr sieben Turmfalkenpaare gibt, die unsere künstlichen Brutmöglichkeiten angenommen haben“, sagte Klemm. Über den Winter fütterte Klemm die Greife an einem „Luderplatz“. Rund 100 Nistkästen hängt der Verein auf Heddesheimer Gemarkung aus und hilft so den Vögeln, „die immer weniger Raum für die ungestörte Aufzucht ihrer Brut haben.“
Anmerkung der Redaktion:
Alle Termine der Vogelfreunde finden Sie in unserem Terminkalender.
Einen schönen Tag wünscht
Das heddesheimblog
Einwände, Einwände, Einwände – das Prinzip Hoffnung oder eine „Chance“?
Guten Tag!
Heddesheim, 24. März 2010. Rund 140 BürgerInnen sind zur Informationsveranstaltung des Ortsverbands Bündnis90/Die Grünen zusammen mit BUND und der IG neinzupfenning gekommen.
Das Thema des Abends: Wie formuliert man einen Einwand gegen die geplante „Pfenning“-Ansiedlung? Und: Welchen Sinn machen Einsprüche?
Gemeinderäte der Fraktion Bündnis90/Die Grünen informierten umfassend. Die Bürger stellten Fragen: „Bringen Einwände wirklich was oder ist das nur eine Beschäftigungstherapie für die Verwaltung?“. Klage-Gemeinschaft angeregt.
Von Hardy Prothmann
Wie viele BürgerInnen werden kommen? 20? 50? Oder mehr? Vielleicht sogar 100? Die Veranstalter hofften, dass es mehr als 50 werden würden und sie hofften auf die Zahl 100.
„Bammel“ vor dem eigenen Erfolg.
Denn „gefühlt“ ist das Bürgerhaus dann zwar nicht voll, aber gut „gefüllt“.
Es kamen mehr: Rund 140 Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde wollten wissen, was Bündnis90/Die Grünen, BUND und die „IG neinzupfenning“ zum Thema „Einspruch“ zu sagen hatten. Viele der Gäste waren schon auf früheren Veranstaltungen – überraschend waren die vielen „neuen Gesichter“.
„Ihr Einwand hat Gewicht“, ist das wichtigste Argument des Abends. Ein Appell.
Andreas Schuster beginnt als Moderator: „Einwände müssen gehört und geprüft werden.“
Andreas Schuster ist einer der neu gewählten Grünen-Gemeinderäte. Im Hauptberuf ist er Manager in einer Werbe-Agentur.
Privat ist er immer für einen Scherz zu haben. Auch heute Abend scherzt er, um die Stimmung zu lockern – aber er weiß um den Ernst der Lage: Die Bürger haben es in der Hand, mit ihren Einwänden ihre demokratischen Rechte wahr zu nehmen.
Im Gemeinderat hat er sich bislang vor allem als Vermittler hervorgetan. Er mahnt dort Übertretungen an und appelliert an das Miteinander.
Andreas Schuster vermittelt.
Auch an diesem Abend ist er Vermittler: „Sie haben das demokratische Recht, ihre Meinung, ihren Einspruch zu äußern“, sagt er. Und: „Aber diesen müssen Sie hinreichend definieren, sprich begründen.“
Andreas Schuster macht den ein oder anderen Scherz, bleibt aber ungewohnt ernst, denn als Werbefachmann kennt er sich mit Psychologie aus: „Was nützt schon ein einzelner Einwand?“ Er kennt die Antwort: „Wenig.“
Heute Abend will er viele Menschen erreichen: „Schreiben Sie Ihre Sorgen und Ängste auf. Sprechen Sie ihre Freunde an. Eine Demokratie darf das nicht ignorieren.“
Er weiß auch um die Macht der Vielen: „Viele Einsprüche hingegen kann man nicht ignorieren. Ihr Einspruch ist wichtig. Viele Einsprüche sind noch wichtiger.“
Appell: „Üben Sie Ihr Recht aus!“ Andreas Schuster
Und: „Es gibt keine Grund Angst zu haben – Sie haben das Recht zum Einspruch, lassen Sie sich nicht von den Formalitäten abschrecken. Üben Sie ihr Recht aus. Formulieren Sie mit eigenen Worten was Sie stört, einfach, persönlich, begründet.“
Schuster informiert seriös darüber, wie „formgerechte Anträge“ zu stellen sind und sagt: „Es hindert Sie niemand daran, die Verwaltung um eine persönliche Stellungnahme zu bitten. Ob dieser Bitte entsprochen wird, sei dahingestellt, es gibt dafür keine Verpflichtung seitens der Gemeinde.“
Die Deutung, dass sich eine Gemeinde zu einer Antwort an BürgerInnen verpflichtet fühlen sollte, lässt er dahingestellt.
Klaus Schuhmann übernimmt: „Viele sagen immer wieder, dass sind doch nur Waschmittel, was der Pfenning da lagert. Das ist falsch – in diesen Mengen ist das ein Chemielager. Und außer Waschmittel können dort auch andere Stoffe gelagert werden.“
„Unseriöse Informationspolitik von pfenning“.
Die Kritik zielt auf die „unseriöse“ Informationspolitik von „Pfenning“: „Nach den gesetzlichen Vorschriften ist wahrscheinlich alles zulässig, was Pfenning plant, aber wollen wir das, was „zulässig“ ist?“
Schuhmann ist ein erfahrener Gemeinderat, kennt Gutachten, Verfahren. Er informiert über Versprechungen und Erfahrungen: „Was nicht genau geregelt wird, nimmt irgendeine Entwicklung.“
Kurt Klemm, parteiloser Gemeinderat der Grünen und als Neu-Gemeinderat mit dem sensationellsten Wahlerfolg aller (Heddesheimer) Zeiten kurz hinter die CDU-Stimmkönigin Ursula Brechtel gewählt (die massiv Stimmen verloren hat) redet über das, was sein Herz und das seiner Wähler bewegt: Naturschutz.
Kurt Klemm war viele Jahre als Hausmeister für die Gemeinde tätig und ist nun im Ruhestand. Er redet über Fauna und Flora, über Tiere, Natur, den Menschen und wie das alles zusammenpasst.
Kurt Klemm bekommt als Umweltexperte viel Applaus.
Er bekommt den meisten Applaus des Abends, bringt die Anwesenden zum Lachen – oft mit Ironie. Beispielsweise zum „Umweltgutachten“, dass er rundherum ablehnt: „Das ist das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben ist. „Angeblich wurden nur drei geschützte Vogelarten „gesichtet“, sagt er: „Ich verspreche Ihnen, gehen Sie mit mir dahin und ich zeige Ihnen mindestens acht davon und mehr als einen einsamen Feldhasen.“
Immer wieder applaudieren die Menschen im Saal dem Redner, der kein professioneller ist. Der Applaus gilt den Hasen, den geschützten Vogelarten, und vor allem einem, der sich dafür einsetzt. Das ist deutlich zu spüren.
Kurt Klemm präsentiert sich gut. Er ist Sympathieträger, weil die Menschen spüren, dass da einer redet, der weiß, was er sagt und der dafür einsteht. Kurt Klemm hat eine Meinung, die er vertritt. Kenntnisreich, kritisch, umfassend, direkt.
Kurt Klemm: „Ich will mich an „Spekulationen“ nicht beteiligen.“
Die Ironie sitzt: Natürlich spekuliert Klemm – für die Natur.
Das gefällt den BürgerInnen. Zum Ende seines Vortrags sagt er: „Ich will mich aber an Spekulationen nicht beteiligen.“ Die meisten Anwesenden sind über die Medien informiert, verstehen den Witz und applaudieren.
Günther Heinisch referiert als „Verkehrsexperte“. Der Mann ist studierter Psychologe, hat aber umfangreich zum Thema „Pfenning“ recherchiert. Vor allem zum Verkehr. Dazu hat Heinisch viel zu sagen.
Undankbarerweise kann Günther Heinisch keine emotionalen Tierbilder zeigen – aber auch seine Schaubilder sind deutlich: „Der ultimative Logistik-Standort der 80-Jahre hat sich zur Falle entwickelt“, sagt der Diplom-Psychologe, der durch die Beschäftigung mit dem Verkehr, zum Verkehrsexperten der Grünen wurde.
„Zwei bis drei Mal pro Woche ist die A5 dicht, die Kreisel in Hirschberg und Heddesheim sind zu dicht.“
Heinisch kritisiert, dass der Verkehrsgutachter Burkhard Leutwein zu „willfährig“ ist, sich zur sehr auf „Angaben“ verlassen und einen „Kreiselzustand D“ noch als gut bezeichnen, wo doch F die letzte Stufe des Zusammenbruchs darstellt.
Massive Bürgerkritiken.
„Auch das Polizeipräsidium Mannheim hat den zu klein dimensionierten Kreisel kritisiert – das wurde mit 12:9 im Gemeinderat abgebügelt. Wahrscheinlich, weil die 12 denken, dass die Polizei keine Ahnung hat“, sagte Heinisch. Sicherlich auch in Anspielung darauf, dass einer der „zwölf“ Gemeinderäte, Walter Gerwien, Polizist ist.
Ein anderer Bürger kritisiert: „Geht es hier nur um eine Beschäftigungstherapie für Gemeindeangestellte?“. „Nein“, sagte Heinisch: „Erstens haben BürgerInnen das Recht, Ihre Meinung und Ihre Bedenken zu äußern. Zweitens geht es darum, ein Signal zu geben.“
Eine Bürgerin will wissen: „Hat die Gemeinde Einfluss auf das Konklomerat der Firmen, die beteiligt sind? Warum gibt es keine Aufklärung über die beteiligten Firmen?
Richard Landenberger vom BUND sagte: „Keine Sorge – es geht um mehr als um eine Beschäftigungstherapie: Unser Demokratie wird uns nicht geschenkt. Wir können und müssen uns einbringen – das steht uns gut an.“
Ein Bürger kritisierte die unzureichende Ausstattung der Feuerwehr: „Bei einem Lager dieser Größe hat die Heddesheimer Feuerwehr keine ausreichenden Mittel.“
Ein anderer Bürger regte an, eine „Klage-Gemeinschaft“ zu bilden: „Vors Verwaltungsgericht zu ziehen, ist für den einzelnen schwer, für viele einfach.“
Es meldeten sich Neubürgerinnen: „Wir waren vom Freizeitwert überzeugt. Die Frage, wie die Kinder die Querung dieser Straße bewältigen sollen, hat die Gemeinde seit eineinhalb Jahren unbeantwortet gelassen – das ist eine übergeordnete Straße. Herr Kessler fühlt sich nicht zuständig.“
Eine andere Bürgerin sagte: „Wir hatten für unsere Ansiedlung die Wahl zwischen Schriesheim, Dossenheim und Heddesheim. Heddesheim hat mit seinem hohen Freizeitwert geworben – die Preise waren günstiger. Heute begreife ich – das war eine Mogelpackung.“
Immer wieder war die Formel 12:9 Thema der Versammlung: Zwölf Gemeinderäte für Pfenning, neun dagegen: „Welche Chance gibt es, diese Koalition aufzulösen?“, fragte eine Bürgerin: „Was, wenn das erste Kind auf der Ringstraße durch einen Lkw totgefahren wird? Erinnern sich die „Zwölf“ dann an ihre Verantwortung?“
Nach der Präsentation der Veranstalter wurde die Debatte emotional – aber sie blieb überwiegend nüchtern.
12:9 beginnt, ein Symbol zu werden – für Intoleranz und Ignoranz.
Trotzdem wurde „spekuliert“: „Was, wenn das Ganze nichts anderes als ein Spekulationsobjekt ist? Der Investor ist nicht „Pfenning“, sondern eine unkontrollierbare „Phoenix 2010″. Die Gemeinde könnte für die Eigentümer und die Kommune das Gelände besser vermarkten. Wenn die Eigentümer spitz kriegen, dass mittlerweile über 120-140 Euro für das nicht-verkaufte Grundstück spekuliert wird – dann sehe ich viele Leute heulen, die über den Tisch gezogen wurden,“ sagte uns ein Informant.
Aus Sicht des Informanten ist auch das eine Chance: Die Frage an die Grundstückseigentümer, ob sie sich wirklich mit 47 Euro zufrieden geben wollen, während andere mindestens 120 Euro realisieren werden.
Doch das ist eine persönliche Entscheidung – keine des Gemeinderats, wie uns ein anderer Teilnehmer am Rande der Sitzung sagte.
„Pfenning“ geht in den nächsten Wochen in die entscheidende Phase: Einsprüche müssen bestätigt und geprüft werden – Überraschungen seitens Kesslers und seinen Angestellten seien eher nicht zu erwarten.
Der gläserne Gemeinderat: Politik ohne Anschluss = 12:9
Guten Tag!
Heddesheim, 01. März 2010. Die Gemeinderatssitzung am 25. Februar 2010 war keine historische. Aber sie wird im Gedächtnis bleiben. Als Demonstration der Macht ohne Anschluss an eine Politik der Verantwortung. Denn wer Antworten geben will, muss zuerst fragen.
Von Hardy Prothmann
Zahlen sind Zahlen. Zahlen sind nichts wert, bis sie eingeordnet und/oder interpretiert werden. Manchmal werden Zahlen als Datum zu historischen Begriffen. Ob „Nine-eleven“ oder der 09. November 1989. Beides sind „absolute historische Daten“: Der Angriff auf New York am 11.09.2001 und der Fall der Mauer am 09.11.1989.
Was in Heddesheim geschieht, kommt nicht annähernd an diese beiden historischen Momente heran. Zu klein ist Heddesheim, zu unbedeutend die Ereignisse, um „historisch“ zu sein.
Was „historisch“ ist, hängt allerdings vom Blickwinkel ab. Die Unternehmensgruppe „Pfenning“ bezeichnet die geplante Ansiedlung in Heddesheim als „Jahrhundertentscheidung“. Ebenso der Heddesheimer Bürgermeister Michael Kessler.
Würde die Welt also auf Heddesheim schauen, würde es sich bei dieser Entscheidung um eine wahrhaft „historische Dimension“ handeln.
Da alles ein Frage der Definition ist, heißt die definitive Frage: Was ist die Welt? In diesem Fall wie in anderen Fällen ist die Antwort einfach: Die Welt ist die, die die Welt betrifft, die man definieren will. In diesem Fall geht es um die Welt der Heddesheimer Bürgerinnen und Bürger.
Welches Datum als das „historische“ definiert werden wird, müssen später Heimathistoriker, Wirtschaftswissenschaftler, Soziologen oder schlicht die öffentliche Meinung definieren. Der 04. Februar 2009, als die „Ansiedlung“ offiziell bekannt wurde. Oder der 27. September 2009, als 40 Stimmen mehr für die Ansiedlung durch den Bürgermeister Kessler und andere als „politischer Auftrag“ für die Ansiedlung definiert wurden.
Vielleicht wird man sich aber nicht für ein Datum, sondern für ein Verhältnis entscheiden, das die Geschichte Heddesheims prägen wird.
Das Verhältnis heißt: 12:9.
12:9 hat gute Chancen in Heddesheim als Synonym für Entscheidungen gebraucht zu werden – immer dann, wenn die Lage scheinbar klar ist.
Finden Sie das verwirrend? Unklar? Keine Sorge. Ich kann Ihnen erklären, was 12:9 bedeutet.
12:9 steht für eine Entscheidung. 12:9 ist die Antwort derjenigen (12), die keine einzige Frage stellen, auf die Fragen der anderen (9).
Immer noch zu kompliziert? Keine Sorge. Zahlen bedeuten nichts. Es kommt auf die Definition an. Und die ist einfach.
Die am meisten umstrittenste Entwicklung, die die Gemeinde Heddesheim jemals in seiner Geschichte erlebt hat, wird durch den Ausdruck 12:9 benannt.
Die geplante Ansiedlung der Unternehmensgruppe Pfenning wird ausschließlich durch die sechs Mitglieder der Fraktion der Grünen und mich als Gemeinderäte hinterfragt. Bei der SPD äußert sich manchmal Michael Bowien kritisch, bei der CDU Martin Kemmet eher selten, beide stimmen aber mit den Grünen und mir gegen das Projekt. Zusammen sind wir die 9.
Auf der anderen Seite stehen Gemeinderäte der CDU (Dr. Joseph Doll, Dieter Kielmayer, Walter Gerwien, Ursula Brechtel, Hans Siegel, Rainer Hege), SPD (Reiner Lang, Jürgen Merx, Karin Hoffmeister-Bugla, Jürgen Habarth), FDP (Frank Hasselbring), die zusammen auf elf Stimmen kommen und der Bürgermeister Michael Kessler. Zusammen haben sie zwölf Stimmen.
Keine dieser zwölf Stimmen stellt eine Frage. Obwohl es sich um eine „Jahrhundert-Entscheidung“ handelt. Alle zwölf zusammen sind aber fest entschlossen, zu wissen, was das Beste für uns alle ist.
Fragen, die die anderen stellen, werden als Angriff auf das Wohl der Gemeinde abgetan. „Weggebissen“. Der Grüne-Gemeinderat Andreas Schuster ist ehrlich erstaunt bis entsetzt, wenn er sagt: „Ich bin sehr erstaunt, dass alles, was wir fragen, dazu taugt, bei Ihnen eine Art automatischen Beißreflex zu erzeugen. Das kann doch nicht sein.“
Herr Schuster muss sich der Realität beugen und sie anerkennen. Kein Argument, keine Nachfrage, kein Zweifel, keine Skepsis, kein Bemühen um das „Wohl der Gemeinde“ hat einen Chance gegen die fragenlose Mehrheit der 12.
Die Gemeinschaft der „12“ hat am 25. Februar 2010 eindrucksvoll bewiesen, keine einzige Frage zu den Stellungnahmen der „Behörden und Träger öffentlicher Belange“ parat gehabt zu haben.
Die Gemeinschaft der „12“ hatte darüber hinaus überhaupt kein Verständnis für naheliegende Fragen der „9“. Stattdessen gab es Häme und Spott.
Obwohl selbst der Rechtsexperte Dr. Thomas Burmeister, engagiert im Auftrag der „12“, Einwände der „9“ als berichtigt lobte.
Selbst das reichte nicht zur Einsicht.
Bezeichnend für die „eine Sicht“ der „12“ ist ihr demokratisches Selbstbewusstsein. Sie begreifen Demokratie als die Macht der Mehrheit, also des „12:9“.
Damit haben sie vordergründig recht. 12 sind mehr als 9.
Demokratie ist aber mehr als eine reine Zahl – abhängig von der Definition.
Demokratie heißt auch, sich über reine „Machtverhältnisse“ hinaus nach dem Sinn und Zweck der Gemeinschaft zu fragen.
Eine Demokratie, die sich einzig und allein darüber definiert, die Mehrheitsmacht zu haben, ist keine.
Eine solche Demokratie ruft zur Debatte darüber auf, ob die Mehrheit wirklich darüber bestimmen können sollte, was alle betrifft. Und immer dann wird die Debatte gefährlich. Aus Sicht der „12“? Keine Einsicht. Nur eine Rottenreaktion. Genau das ist gefährlich. Einsicht? Keine Fragen – nur zwölf Hände, die hoch gehen. Manche ausdruckslos, manche entschieden, viele „siegessicher“.
Wenn die Mehrheit eine absolute Überzeugung ohne Fragen auch über die eigene Position ausmacht, muss die Frage gestellt werden dürfen, ob es sich noch um eine Demokratie oder um Absolutismus handelt.
12:9 hat gute Aussichten als Absolutismus:Demokratie in die Geschichte Heddesheims einzugehen.
Als Synonym für zwölf Waggons ohne Anschluss und neun Kontrolleure ohne Kontrolle.
Jede Bürgerin, jeder Bürger muss sich selbst fragen, ob sie/er lieber von fraglosen Gemeinderäten vertreten wird, die behaupten, damit das Wohl der Gemeinde zu fördern oder von den anderen, die Fragen stellen.
12:9 steht für zwölf Waggons auf dem Abstellgleis und neun, die auf Anschluss warten.
Anmerkung der Redaktion: Hardy Prothmann ist verantwortlich für das heddesheimblog.
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