Heddesheim/Ladenburg, 24. April 2013. (red/sap) Der Ladenburger Polizeichef Frank Hartmannsgruber stellte gestern die Krimnalstatistik 2012 für Ladenburg, Heddesheim, Ilvesheim und Edingen-Neckarhausen vor. Insgesamt zeigte er sich zufrieden, aber es gab auch „Ausreißer“ in den Zahlen. Eine Litauische Tätergruppe konnte geschnappt werden. Die Ladenburger Polizei ist gut vorbereitet auf die Mainacht.
Von Sabine Prothmann:
„Wir sprechen immer nur von dem Hellfeld, wenn wir über die Zahlen der Straftaten reden“, verwies der Leiter des Ladenburger Polizeireviers gleich zu Anfang. Denn, Taten, die nicht entdeckt werden, findet man nicht in Statistiken.
Mit den Zahlen müsse man stets verantwortungsbewusst umgehen, mit einer Selbstinterpretation liege man nicht immer richtig, betonte Hartmannsgruber.
In Baden-Württemberg wurden landesweit im Jahr 2012 insgesamt 57.346 Straftaten begangen, das sei ein leichter Rückgang von etwa 1000 Taten. Die Häufigkeitszahl liege im Land bei 5317, dass sind die Anzahl der Straftaten auf 100.000 Einwohner, erklärte Hartmanngruber.
Im Mannheimer Stadtgebiet wurden im Jahr 2012 29.313 Straftaten verübt, das bedeutet eine Häufigkeitszahl von 9308.
In den Gemeinden, für die Ladenburg zuständig sei, konnte – mit Ausnahme von Heddesheim – eine leichte Rückläufigkeit der Straftaten festgestellt werden.
Wir wollen eine offene, starke und kommunikative Präsenz der Polizei zeigen, wir wollen ins Gespräch kommen und ein Angebot und keine Drohung machen,
sagte der Polizeichef. Weiterhin stehe man in enger Zusammenarbeit mit der Stadt und den Gemeinden.
Insgesamt wurden 546 Straftaten 2012 in Ladenburg verübt, dies sei kaum eine Veränderung zum Vorjahr (558), mit einer Häufigkeitszahl von 4772 ist die Wahrscheinlichkeit mit einer Straftat in Berührung zu kommen in Ladenburg halb so häufig wie in Mannheim.
In Ladenburg habe man es oft mit importierter Kriminalität zu tun und zwar durch Besucher der Stadt, wie bei Festen.
Es gab keinen Raub 2012, aber insgesamt 51 Körperverletzungen, das sind 20 mehr als im Vorjahr. Die meisten davon waren jedoch leichte, wie Ohrfeigen. Von schwerer Körperverletzung sprechen man dann, wenn Hilfsmittel wie Prügel oder Messer ins Spiel kommen oder Folgen zurück bleiben, klärte Hartmanngruber auf.
Erstaunlich: Fahrräder häufig nicht abgeschlossen
Die Zahl der Diebstähle ist mit 265 (Vorjahr 271) leicht zurück gegangen. Erstaunlich sei jedoch, dass die ohne erschwerte Umstände angestiegen seien 118 (99), die mit erschwerten Umständen dagegen abgenommen habe, von 172 auf 147. Von erschwerten Umständen spräche man zum Beispiel, wenn ein Fahrrad abgeschlossen sei. Und dies war häufig nicht der Fall.
Auch die Zahl der Wohnungseinbrüche mit den Tageswohnungseinbrüchen, die Zeit von 06:00 bis 19:00 Uhr, sei mit 10 erfreulich niedrig.
Die Sachbeschädigung befinde sich gleichbleibend 73 (74) auf hohem Niveau, 37 Fälle von Sachbeschädigung wurden an Kfz verübt und es gab sieben Fälle von Graffiti.
Bei der Rauschgiftkriminalität wurde ein Rückang von 20 Fällen im Jahre 2011 auf 14 im Jahre 2012 verzeichnet. Die meisten Verstöße gab es mit Cannabis und keinen Verstoß mit Heroin.
Bei der Gewaltkriminalität, wie Beleidigung, Sachbeschädigung, Prügeleien und ähnliches wurde ein Anstieg von 10 auf 16 Delikte festgestellt.
196 der Straftaten können insgesamt der Straßenkriminalität zugerechnet werden, das heißt, so Hartmannsgruber, das sind Taten die draußen, außerhalb der eigenen vier Wände, stattfinden. Einen Zusammenhang mit der nächtlichen Lichtabschaltung der Stadt Ladenburg könne man aus der Statistik nicht ablesen.
In der Nachbargemeinde Heddesheim ist die Gesamtzahl von Straftaten 2012 mit 473 zum Vorjahr (330) deutlich gestiegen und damit auch die Häufigkeitszahl von 2837 auf 4081.
Sachbeschädigung in Heddesheim deutlich gestiegen
Dafür verantwortlich sei vor allem das hohe Niveau bei der Sachbeschädigung, diese sei gestiegen von 47 Fällen auf 160 in 2012. An Kfz waren dies 121 Fälle (Vorjahr 30), dies sei ein Anstieg von 300 Prozent, so Frank Hartmannsgruber. Und bei der Graffiti von 4 auf 16 Delikte. Gleichzeitig habe aber auch die Aufklärungsquote bei den Delikten mit Graffiti eine hohe Steigerung erfahren, sie belaufe sich auf 125 Prozent, da auch Taten aus dem Vorjahr aufgeklärt werden konnten. Bei diesen Straftaten handle es sich um Serien, die wenn geklärt, meist alkoholisiert und meist nachts stattgefunden haben.
Die Gesamtsituation der Entwicklung der Straftaten in Edingen-Neckarhausen ist auf einem ähnlichen Niveau wie in den Nachbargemeinden. Insgesamt wurden 559 (620) Straftaten verübt und die Häufigkeitszahl beläuft sich auf 3857 (4312).
Litauische Tätergruppe wurde gefasst
Und auch die Gesamtsituation in Ilvesheim mit insgesamt 223 (244) Straftaten ist erfreulich, bis auf den deutlichen Anstieg des Diebstahls in und aus Kfz von 10 auf 35 Delikte. Doch die Litauische Tätergruppe, die dafür verantwortlich war und sich vor allem auf den Diebstahl von Navigationsgeräten aus den Autos spezialisiert hatte, konnte gefasst werden. Dies erkläre auch den Anstieg dieser Delikte in der gesamten Region.
Die Häufigkeitszahl mit 2562 in Ilvesheim ist im Zuständigkeitsbereich der Ladenburger Polizei die deutlich niedrigste Zahl.
Vorbereitung auf die Mainacht
Auch in diesem Jahr wird es wieder einen Sondereinsatz der Ladenburger Polizei und der angeschlossenen Posten in der Mainacht außerhalb des normalen Schichtbetriebs geben, erklärte Frank Hartmannsgruber.
Wir werden eine offene Präsenz frühzeitig zeigen.
Früh heißt, rechtzeitig die Regeln aufzustellen und früh heiße auch vor der Alkoholisierung, erklärte der Polizeichef. Zum Feiern sage man „ja“, zu Straftaten gibt es ein klares „Nein“. Die Polizei wolle kein Spielverderber sein und bitte auch die Eltern auf feierende Jugendliche einzuwirken. Mit den Einzelhändlern werde man bezüglich der Alkoholausgabe an Jugendliche Rücksprache halten und dies auch überwachen. Wenn über 18-Jährige Alkohol an Minderjährige abgeben, handle es sich um einen klaren Verstoß, „den wir schon häufiger festgestellt und verfolgt haben“.
Die Probleme in der Mainacht seien in der den vergangenen zwei Jahren rückläufig gewesen, da stellt sich nur die Frage, lag das am schlechten Wetter oder an der guten Polizeiarbeit.
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