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Heddesheim, 17. Mai 2010. Die Freiwillige Feuerwehr Heddesheim hat am frühen Freitagabend des 14. Mai 2010 ihre Jahreshauptübung abgehalten. Der Einsatz simulierte einen Verkehrsunfall mit zwei verletzten Personen.
Von Hardy Prothmann
Eigentlich waren es drei verletzte Personen – denn der Unfallverursacher dürfte angesichts des Schadens, den er angerichtet hat, einen gehörigen Schock erlitten haben und „Täter und Opfer“ zugleich gewesen sein.

Teamarbeit: Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr. Bild: heddesheimblog
Ein Opfer im gerammten Auto verletzt, eine andere Person durch eine schlecht gesicherte Ladung eingequetscht. Kein schöner Anblick, der sich der Feuerwehr hier bot. Was tun?
Einsatzleiterin Daniela Fütterer (Zugführerin) hatte gleich zwei „Baustellen“, die bearbeitet werden mussten – der unter Schock stehende Unfallverursacher war das dritte und kleinste zu lösende Problem.
Teamarbeit.
Am schwersten war sicherlich der Radfahrer verletzt, der, von der Ladung eingequetscht, komplett hilflos war. Ersthilfe leistete die Feuerwehr, bis das Deutsche Rote Kreuz (DRK) übernahm. Die Ansprache und Betreuung eines Opfers ist immens wichtig. Währenddessen sicherten die Kameraden die Last ab und hoben sie dann an, um den Verletzten zu retten.
Die zweite Baustelle war das Fahrzeug – Verdacht auf massive Verletzungen des Fahrers. Während früher einfach nur gerettet wurde, manchmal „ohne Rücksicht auf Verluste“, arbeitet sich die Feuerwehr heute behutsam vor, um durch die Rettung mögliche Folgeschäden für die Opfer zu vermeiden: „Weitere Schäden durch die Rettung müssen vermieden werden“, moderierte Kommandant Dieter Kielmayer den „Einsatz“.
Es kommt eine hydraulische Blechschere zum Einsatz, die erst die Türen und dann das Dach des Fahrzeugs „wegbeißt“. Der Grund: Man will das Oper möglichst stabil bergen und weitere Verletzungen an der Wirbelsäule vermeiden. Das dauert länger, ist im Zweifel aber besser als ein lebenslanger Schaden, beispielsweise eine Querschnittslähmung.
Eine Übung ist eine Übung. Auch, wenn sie Jahreshauptübung heißt. Im wirklichen Leben ist alles im Zweifel anders.
Schonende Rettung.
Mehrere Vertreter von Unterkreiswehren, aus Ladenburg, Dossenheim, Hirschberg beispielsweise verfolgten das Spektakel. Wie lösen die Heddesheimer die Probleme? Was können wir uns abschauen und welche Tipps können wir geben, wie es besser geht, wird sicher in der nächsten Zeit im Rückblick besprochen. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Axel Schuh zeigte sich überzeugt von der Übung und bezeichnete sie auf den ersten Blick als „gelungen“ – auch wenn sicherlich noch Details besprochen werden könnten.
Denn darum geht es: Immer besser zu werden, immer die beste Hilfeleistung zu bringen.
Auf den ersten Blick war man zufrieden mit der „erfolgreichen“ Jahreshauptübung. Das konnte man auch.
Im Detail gibt es immer etwas zu verbessern.
Auch etwas, was nichts mit der Leistung der FeuerwehrkameradInnen an sich zu tun hat: Die Übung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das ist schade. Denn die BürgerInnen sind sicherlich sehr daran interessiert, zu sehen und zu wissen, was Feuerwehren leisten.
Der ehrenamtliche Einsatz der freiwilligen FeuerwehrkameradInnen ist es wert, nicht nur an einem Tag der offenen Tür, sondern auch bei Übung der Öffentlichkeit präsentiert zu werden, damit sich diese selbst von der Leistungsfähigkeit der Menschen überzeugen kann, die man im Zweifel nur im Notfall kennenlernt, dann aber sehr froh über die Hilfe sein muss.
Das Szenario der Übung war natürlich konstruiert. Tatsächlich aber sehr realitätsnah, denn die Feuerwehren sind längst nicht mehr überwiegend bei Brandeinsätzen tätig, sondern bei Unfällen und technischen Hilfen im Einsatz. Mit viel Know-how und modernem Gerät, wie im aktuellen „Fall“ zu sehen.
Zum Glück musste niemand „geborgen“ werden – denn gerettet werden Lebende, Tote kann man nur noch bergen.
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