Heddesheim, 17. Januar 2013. (red) Soviel ist ab heute sicher. Die CDU Heddesheim ist nicht in der Lage, einen eigenen Kandidaten ins Rennen um das Bürgermeisteramt zu schicken. Laut Mannheimer Morgen unterstützt die örtliche CDU „bedingungslos“ den amtierenden Bürgermeister. Das verwundert nicht wirklich – denn die „Bedingungen“ sind vermutlich schon „ausgehandelt“.
Von Hardy Prothmann
Angeblich ist Michael Kessler ja parteilos. Tatsächlich hat er mit der CDU immer eine sichere Abstimmungsbank – mal von einzelnen „Ausfällen“ eines offensichtlich immer verwirrter erscheinenden Gemeinderats abzusehen, von dem viele meinen, dass er sich für den intellektuellen Bürgermeister hält.
Insbesondere der örtliche CDU-Chef Rainer Hege, Landwirt und Profiteur so mancher „Verwaltungsentscheidungen“, dient sich an. Laut Mannheimer Morgen hat sich die CDU in „geheimer“ Wahl und wie üblich „nicht-öffentlicher“ Sitzung für die Unterstützung von Herrn Kessler „entschieden“.
Ich erinnere mich lebhaft an diesen Rainer Hege, der zwischen Stolz und Demut wandelte, als er den „Landesvater“ Stefan Mappus in Heddesheim „begrüßen durfte“. Man hatte den Eindruck, dass Herr Hege gar nicht genug „Diener“ machen konnte – erfüllt vom Stolz, diesen ganz, ganz großartigen Mann im beschaulichen Heddesheim begrüßen zu dürfen, der vermutlich für einen Milliarden-Schaden für Baden-Württemberg verantwortlich ist.
Heute schweigt Herr Hege zu Herrn Mappus.
Früher nannte man so jemanden wie Herrn Hege einen Opportunisten vor dem Herrn. Und heute vermutlich auch.
Im Gemeinderat fällt Herr Hege selten auf. Und wenn doch, dann meistens durch geschwurbelte „Reden“ mit hochrotem Kopf, deren Inhalte eigentlich niemandem im Gedächtnis bleiben. Sein Hass auf alles „Grüne“ aber ist deutlich. Der Landwirt ist ein Industriebauer. Öko ist ihm „natürlich fremd“.
Herr Hege ist auch kirchlich gebunden und Kirchengemeinderat der evangelischen Gemeinde. Welche Rolle er dort spielt, ist der Seite der evangelischen Kirche nicht offensichtlich zu entnehmen. Man sagt, er spielt eine wichtige Rolle. Und die evangelische Kirche hat einige „Deals“ mit der weltlichen Gemeinde des Herrn Kessler. Interessengemeinschaften könnten auch hier eine Rolle spielen.
„Die Übereinstimmung mit den kommunalen Zielen unserer Partei wurde festgestellt“, resümiert Hege. So zitiert der Mannheimer Morgen aktuell den örtlichen Partei-Chef Hege. Die Aussage ist gleich Null. Wie immer, wenn MM und Kessler und Hege aufeinandertreffen. Man darf davon ausgehen, dass die „Deals“ gemacht sind. Im Hinterzimmer. Nicht-öffentlich. Zum Vorteil für alle Beteiligten.
Auf der eher nicht aktuellen Homepage des CDU-Ortsvereins (der sich hochtrabend „Gemeindeverband“ nennt) steht:
Engagierte Politik bedeutet für uns ganzheitlich denken – sozial abwägen und bewusst handeln: Ökonomie, Ökologie, Kultur und Mensch durch ausgereifte Konzepte zum Besten für unsere Gemeinde zusammenzuführen. Wir möchten Sie einladen, mit uns zu diskutieren! Politik kann nur durch das aktive Mitwirken der Bürgerinnen und Bürger erfolgreich sein.
Das darf man getrost als Babbelei oder auch Lügnerei bezeichnen. Denn Herr Hege und sein Ortsverband haben überhaupt kein Interesse an „Austausch“ und „Diskussionen“. Denn sonst würden sie den auch mit „nicht-genehmen Öffentlichkeiten“ suchen. Also zum Beispiel dem Heddesheimblog. Das tut die CDU Heddesheim aber nicht – wir erhalten „grundsätzlich“ keine Information aus diesem Ortsverband, trotz Aufforderung. Es macht keine Mühe und keinen Aufwand in einer email auch ein CC einzutragen – wenn man das will. Die CDU Heddesheim will das nicht.
Herr Hege und seine Partei haben an einer öffentlichen Debatte kein Interesse. Verständlich. Denn wir stellen im Gegensatz zum Mannheimer Morgen Fragen und dokumentieren Antworten. Das ist eine Prüfung, der sich ein Herr Hege nicht stellen wird, solange er sich auf Verlautbarungsorgane verlassen kann. Vermutlich handelt er für seine Verhältnisse sogar „klug“ – gehe keine Konfrontation ein, die Du nicht kontrollieren kannst, dürfte sein Motto sein.
Der Mannheimer Morgen besorgt das, was ein Herr Hege nicht leisten kann. Die öffentliche Interpretation, was die Leute doch bitte-schön denken sollen:
Damit ist die Marschroute der örtlichen Parteien klar, noch bevor raus ist, ob es neben dem Amtsinhaber und Günther Heinisch von den Grünen weitere Bewerber um den Posten als Rathauschef geben wird. Wie die CDU hat auch die FDP erklärt, Bürgermeister Kessler unterstützen zu wollen.
Die CDU hat nicht nur keinen eigenen Kandidaten, sie legt sich auch schon vor „Auswahl“ auf die Wahl fest. Die CDU Heddesheim, um das deutlich festzustellen, unterstützt also in Unkenntnis möglicher Bewerber nicht den Besten, sondern den, der ihr am Besten gilt. Ist das politisch „ganzheitlich“? „Zum Besten für die Gemeinde“? Oder einfach nur ein klares Bekenntnis zum gewohnten Filz?
Wir machen Herrn Hege gerne das Angebot, engagiert und ganzheitlich mit uns zu diskutieren und sich aktiv der Öffentlichkeit zu stellen. Mal schauen, ob Herr Hege sich auf ein offenes Gespräch einlässt oder nicht.
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