Rhein-Neckar, 12. März 2014. (red/pm) Der Mord in Birkenau ist noch kein Jahr her. Gut ein Jahr ist der Doppelmord von Eberbach her. In Dossenheim gab es im vergangenen Sommer drei Tote bei einer Schießerei. Damit sich Bluttaten, wie auch der Amoklauf in Winnenden nicht wiederholen, rufen die Landtagsabgeordneten Hans-Ulrich Sckerl und Charlotte Schneidewind-Hartnagel (Bündnis 90/Die Grünen) zur freiwilligen Abgabe von Waffen auf.
Pressemitteilung von Charlotte Schneidewind-Hartnagel und Uli Sckerl:
„Anlässlich des fünften Jahrestages des Amoklaufes von Winnenden rufen die Landtagsabgeordneten der Grünen Charlotte Schneidewind-Hartnagel und Uli Sckerl die Waffenbesitzer in der Metropolregion Rhein-Neckar zur freiwilligen Abgabe von Waffen im Privatbesitz auf.
Sie knüpfen damit an erfolgreiche Vorbilder an. „Wir wollen die Waffenbesitzer, die ihre Waffen nicht z.B. aus beruflichen Gründen benötigen ermutigen, diese freiwillig zurückzugeben“ so Charlotte Schneidewind-Hartnagel und Uli Sckerl. Sie lehnen sich damit an den Aufruf des Regierungspräsidiums Stuttgart nach dem Amoklauf von Winnenden im März 2009 an.
Im Jahre 2009 unmittelbar nach dem Amoklauf war eine landesweite Abgabeaktion außerordentlich erfolgreich. „Insgesamt hat des Regierungspräsidium Stuttgart damals bereits im Jahr des Amoklaufs insgesamt rund 92 Tonnen landesweit zurückgegebene Waffen vernichtet“ so Uli Sckerl, innenpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag.
Beide Abgeordnete haben in ihren Wahlkreisen im letzten Jahr Gewalttaten durch Waffen erlebt: So wurde im Januar in Eberbach ein Ehepaar in ihrem Haus vom früheren Lebensgefährten der Frau erschossen, in Dossenheim tötete im August ein 71-jähriger Mann im Streit um eine Nebenkostenabrechnung zwei Männer und verletzte fünf weitere Menschen teilweise schwer.
„Viele Waffenbesitzer haben angesichts dieser Fälle, aber auch angesichts der verstärkten unangekündigten Kontrollen der Waffenbehörden den Schluss gezogen, dass sie die sichere Aufbewahrung von Waffen nicht garantieren können. Die Abgabe der Waffen zeigt hier ein Umdenken, was wir ausdrücklich begrüßen“ betont Schneidewind-Hartnagel. Seit 2009 seien so rund 166.000 Waffen abgegeben und vernichtet worden. Die Waffen werden ausgeglüht und dadurch unbrauchbar gemacht. Dann werden die Reste zu einem Hochofen gebracht und eingeschmolzen. Das gewonnene Metall wird als Baustahl verwendet.“
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