Heddesheim, 10. März 2014. (red) Ein Wahlheddesheimer, der als Gewerkschaftssekretär der IGBCE in Karlsruhe arbeitet und SPD-Mitglied in Mannheim ist, wollte sich vergangene Woche die Kandidaten-Präsentation anschauen und besuchte die Veranstaltung der SPD. Dort kam es zum Schlagabtausch mit Bürgermeister Kessler.
Nach der Vorstellung des Amtsinhabers Michael Kessler, den er als „sehr von sich selbst überzeugt“ beschreibt, stellte der Gewerkschaftsmann Fragen. Unter anderem zur Beschäftigungslage bei „Pfenning“ und unserer Berichterstattung zu Massenentlassungen und dem „Sozialplan“.
Bürgermeister Michael Kessler reagierte laut und unwirsch. Er sah sich nicht verantwortlich für die Zustände bei „Pfenning“ und argumentierte, bei der Edeka würden schließlich auch überwiegend Leiharbeiter beschäftigt. Er wisse das unter anderem, weil sein Sohn dort gejobbt hätte.
Der Gewerkschafter wies dies mit seinem Wissen zurück. Sicher beschäftige auch die Edeka Leiharbeiter, aber nicht in dem Umfang und nicht mit den niedrigen Löhnen, wie das bei „Pfenning“ der Fall sei. „Pfenning“ sei schon lange als problematisches Unternehmen in Gewerkschaftskreisen bekannt. Und die Firma UPS sei gegenüber „Pfenning“ vorbildlich. Dort erhalten Arbeiter in vergleichbaren Beschäftigungen gut fünf Euro mehr – pro Stunde.

Kessler kann nur mit dem erhobenen Zeigefinger. Foto: Wahlkamfpveranstaltung im BĂĽrgerhaus.
Bürgermeister Kessler unterstellte daraufhin dem Gewerkschafter, dass dieser „keine Ahnung hat“ und „nicht weiß, wovon er redet“.
Die SPD-Versammlung nahm den Schlagabtausch unterschiedlich auf – manche zeigten sich irritiert, die meisten jedoch waren froh, als die Auseinandersetzung zu Ende war.
Für den Gewerkschafter war der Abend erstaunlich, wie er auf Nachfrage erklärte:
Dass Herr Kessler die Arbeitsbedingungen bei „Pfenning“ mit „Zuständen“ bei der Edeka vergleicht, das hat mich dann doch mehr als überrascht.
Eigentlich wollte sich der Gewerkschaftssekretär in Sachen „Gute Arbeit“ einbringen, hatte aber den Eindruck, dass der Bürgermeister sich dafür überhaupt nicht interessierte und Widerspruch nicht gelten lassen kann.
Neue Kommentare